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Musst du auch sterben?
Kinder begegnen dem Tod

Diese Frage, die mit großer Wahrscheinlichkeit jeder Befragte unwillkürlich naivem Kindermund zuordnen wird, bereitet Unbehagen, denn es gibt nur eine einzige passende Antwort auf diese Frage: Daß jeder Mensch sterben muß und daß wir alle endlich sind.

Nun ist dies eigentlich keine außergewöhnlich weise Erkenntnis, weshalb auch die Frage nach dem eigenen Tod weniger unangenehm sein dürfte, wissen wir doch - und das ist ein Spezifikum unseres Menschseins -, daß es irgendwann einmal aus sein wird mit uns. Trotzdem könnte einem durchaus das 'Ja' im Halse stecken bleiben, denn wir sind nicht daran gewöhnt, so direkt gefragt zu werden in puncto 'Abgang'. Kinder dürfen so fragen, denn sie kennen unsere Tabus noch nicht. Kinder müssen auch so fragen, denn sie denken anders. ...

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Leben und Sterben können
Gedanken zur Sterbebegleitung

Der Verfasser bezeichnet den interdisziplinären Ansatz seines Werkes als 'verwegen', der Klappentext weist auf 'kühne Brücken' hin, welche in dem Werk geschlagen werden, und die Breite der Untersuchung überfordert sicherlich jeden Leser und Rezensenten. Dies hat einen erstaunlichen Erfolg des Buches keineswegs verhindert: Es erscheint in dritter Auflage - ein seltenes und erfreuliches Schicksal für eine Habilitationsschrift.

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"Süße Nägel der Passion"
Die Geschichte der Selbstkreuzigung von Franz von Assisi bis heute

Christoph Daxelmüller, Professor für Volkskunde an der Universität Würzburg, behandelt unter dem provozierenden Begriff der Selbstkreuzigung neben den Fällen von Stigmatisierung ein breiteres Spektrum von Äußerungen mittelalterlicher und neuzeitlicher christlicher Passionsfrömmigkeit. Nachrichten über Selbstkreuzigungen und Stigmatisierungen begegnen in der Geschichte des abendländischen Christentums erst vom frühen 13. Jahrhundert an. Insofern sind die Stigmatisierungen Indizien für einen tiefgreifenden Wandel der abendländischen Frömmigkeit im Zuge der seit der Jahrtausendwende und seit den Kreuzzügen zunehmenden Rückwendung der Frömmigkeit auf die Geschichte Jesu.

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Ideen- und Wertewelt des Judentums
Eine psychoanalytische Sicht

Ein gelehrtes Buch! Es ist erwachsen aus Vorträgen, Symposien, Gesprächen. Daher erklärt sich sein Charakter nicht scharf voneinander abgegrenzter Kapitel, breiter Passagen zur Kulturgeschichte des Judentums und Wiederholungen. Grundlagen seiner Analysen sind dem Verfasser die biblische und rabbinische Literatur, die Mystik des Mittelalters und moderne jüdische Kommentatoren. Der gedankliche Leitfaden, der das ganze Buch durchzieht und zusammenhält, ist der psychoanalytische Ausgangspunkt des Denkens in Gegensätzen, in Konflikten und Komplementaritäten...

3-1101-7196-1
König David
Eine Biographie

David ist eine biblische Gestalt, für die Darstellung seines Lebens ist daher jeder auf die Schriften der Bibel angewiesen. Die Geschichten von David finden sich in den beiden Samuelbüchern. Nun ist seit langem erkannt, daß es sich bei diesen Büchern nicht um Geschichtsschreibung handelt, die um eine objektive Darstellung bemüht ist. Vielmehr fließt das Urteil der Verfasser in die Darstellung mit ein. David erscheint somit in der Wertung seiner Biographen. An diesem Punkt setzt der Verfasser des Buches insofern ein, als er eine neue Biographie Davids vorlegen möchte

König Herodes
Der Mann und sein Werk

'Aber dieser Mann [sc. Herodes] hat wirklich Großes für das jüdische Volk geleistet. Wäre es dem Volk und dem König vergönnt gewesen, einander zu verstehen, so würde die Regierung des Herodes im Gedächtnis des Volkes einen Ehrenplatz einnehmen, nicht weniger als die Regierung Davids'. (S. 674)
Mit dieser Wertung des umstrittenen Königs schließt Abraham Schalit sein Opus König Herodes. Der Mann und sein Werk, das nun, 22 Jahre nach dem Tod des Verfassers, neu aufgelegt worden ist.

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Gemeinschaft aus kommunikativer Freiheit
Sozialer Zusammenhalt in der modernen Gesellschaft. Ein theologischer Beitrag

Wie die 'Aktion Gemeinsinn' auf die gesellschaftlichen Veränderungen im Gefolge des 'Wirtschaftswunders' reagierte, entspricht den neuen Pluralisierungsschüben die inzwischen in Deutschland aufgegriffene Diskussion Amerikas über 'Kommunitarismus'. Daß diese Reaktionen vielfach als antimodern angesichts der Modernisierungsprozesse verurteilt wurden, ließ bereits Ferdinand Tönnies 1922 im Vorwort der vierten Auflage von 'Gemeinschaft und Gesellschaft' (1. Aufl. 1887) sich gegen den Vorwurf verteidigen, seine Idealisierung von Gemeinschaft bedeute eine Ablehnung der Moderne. Andererseits signalisiert das Erscheinen dieses Klassikers...

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Theologie und Naturwissenschaften
Eine Einführung

Der an der Universität von Cambridge lehrende Professor für mathematische Physik und Priester der anglikanischen Kirche ist auch in Deutschland als engagierter Teilnehmer am Dialog zwischen Religion und moderner Naturwissenschaft bekannt geworden. Nach seinem Buch An Gott glauben im Zeitalter der Naturwissenschaften (Gütersloh 2000) liegt nun seine Einführung in diese hochaktuelle Thematik in deutscher Übersetzung vor. Sie basiert auf einer Vorlesung, die er vor Studenten als Gastprofessor am 'General Theological Seminar' in New York gehalten hatte. Ausgehend von zwei historischen Beispielen (Galilei und Darwin) diskutiert er die grundsätzlichen Probleme eines Gesprächs zwischen Vertretern der beiden letztlich inkompatiblen Weltsichten...

3-579-01847-7
Theologiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts

Hans Joachim Iwand (1899-1960) verband in seinem theologischen Denken von seinem Lehrer Rudolf Hermann her die Theologie Luthers mit den Anstößen und Entfaltungen Karl Barths, weshalb 'Rechtfertigungslehre und Christusglaube' sein ihn über die Habilitation hinaus begleitendes Thema war. Mit ihm teilte er auch das Drängen auf politische Konsequenzen des Glaubens, die seit dem von ihm entworfenen 'Darmstädter Wort des Bruderrates zum politischen Weg unseres Volkes' 1947 in vielen Bereichen die geforderte Umkehr anzustoßen und zu praktizieren suchten. In diesen Zusammenhang gehören auch seine hier aus dem Nachlaß zusammen mit zugehörigen Texten vorgelegten Göttinger Vorlesungen...

3-506-79749-2
Sterben
Zur Ethik der Euthanasie

Angesichts einer starken Pluralisierung in der Begründung normativer Handlungsregeln tritt in der angewandten Ethik seit einiger Zeit die Frage nach der Kohärenz ethischer Urteile in den Vordergrund. Unabhängig von weltanschaulichen Deutungen können ethische Urteile dann Überzeugungskraft entfalten, wenn sie sich in einsichtige und widerspruchsfreie Prinzipien und Regeln des Handelns überführen lassen oder sich reflexiv aus einer bestehenden kohärenten Handlungspraxis ableiten lassen. Unter dem Leitbegriff der Konsistenz ethischer Urteile unternimmt es Werner Wolbert, den reichen Bestand katholischer lehramtlicher und moraltheologischer Positionen zum Tötungsverbot...