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Gesamtansicht Rezensionen

978-3-7772-2582-8
Oskar Kokoschkas Antike
Eine europäische Vision der Moderne

Oskar Kokoschka (1886-1980) hat in zahlreichen Werken für die europäische Moderne antike Wurzeln postuliert. Es war keine allgemeine Antikenfaszination, die sein Schaffen bestimmte, sondern – wie der Katalog in mehreren Beiträgen gut darstellt und sowohl mit Bildern als auch Fotografien dokumentiert – eine tiefgehende Erarbeitung, zu der wesentlich seine Bekanntschaft mit dem Ehepaar Furtwängler beigetragen hat.

978-3-8253-6042-9
Rehabilitationen Roms
Die römische Antike in der deutschen Kultur zwischen Winckelmann und Niebuhr

Angela Cornelia Holzer wirft einen intensiven Blick auf die Wissenschaftsgeschichte der antiken Fächer um 1800 in Deutschland, in dessen Zentrum das Verhältnis zwischen Griechen- und Römertum steht. Über sechs Kapitel hinweg arbeitet sie die anfangs griechenlandfreundliche und römerfeindliche Auffassung deutscher Gelehrter gegenüber der klassischen Antike heraus, um aufzuzeigen, wie mit einer tiefer gehenden Betrachtung antiker Hinterlassenschaften – nicht zuletzt auch der archäologischen Zeugnisse – die römische Kultur zunehmend positiver rezipiert wird.

Obgleich sie einschränkend vorausschickt, dass sie nur Tendenzen und Dimensionen des Nachlebens der römischen Antike verdeutlichen kann, …

978-3-496-02856-7
Der Tod gehört mir
Die Vielfalt der heutigen Bestattungskultur und ihre Ursprünge

Der Tod eines einem nahestehenden Menschen gerät für die Vielzahl der Hinterbliebenen zu einem einschneidenden Erlebnis. Oftmals ist mit der Ausrichtung des Begräbnisses nicht nur die Erinnerung an den Verstorbenen verbunden, sondern die Bestattung erfüllt darüber hinaus den Zweck einer ersten Aufarbeitung des entstandenen Verlustes. Nur selten kommt es vor, dass der Tote soweit für die eigene Beisetzung selbst vorgesorgt hat, dass die Angehörigen hiervon entlastet oder aber ausgeschlossen sind. Denn die vorab gefällten Entscheidungen decken meistens eher die Fragen nach einer möglichen Organentnahme oder die Wahl zwischen Feuer- oder Erdbestattung ab. …

978-3-8253-6274-4
Ding und Mensch in der Antike
Gegenwart und Vergegenwärtigung

Das Verhältnis zwischen „Mensch“ und „Ding“ scheint für die antike Welt durch Platon klar definiert: Dinge sind Objekte der Wahrnehmung durch den Menschen und daher zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich betrachtet. Ihnen stehen die unvergänglichen, ewigen „Ideen“ gegenüber, die zwar in den Dingen als ihren Abbilder enthalten sind, dennoch – so Platon – existieren sie unabhängig von der Wahrnehmung in der Welt, die aus vergänglichem Material geschaffen ist und vergehen wird. Diese Ideen sind in der Wahrnehmung nicht greifbar, aber doch für den Menschen das anzustrebende Ideal. Werden Dinge nach nicht wahrnehmbaren, sondern durch das Denken beeinflusste Rahmenbedingungen sortiert, nähert sich der Mensch diesen Idealen an, ohne sie jedoch jemals zu erreichen. …

978-3-7319-0479-3
Das unschuldige Auge
Orientbilder in der frühen Fotografie. Katalog zur Ausstellung Göttingen, Kunstsammlung der Universität, 23. April-17. September 2017

Bis zum 17. September 2017 war im Gebäude des Alten Auditoriums der Universität in Göttingen eine Ausstellung früher Fotografien mit Themenschwerpunkt „Orient“ zu sehen. Unter dem Titel „Das unschuldige Auge“ ist der Nachlass einer Orientreise aus dem Jahre 1888 präsentiert worden, der in drei Kassetten in den 1990er Jahren aus Kassel nach Göttingen gelangte (vgl. S. 6). Durch das Kunstgeschichtliche Seminar der Georg-August-Universität initiiert ...

978-3-7965-3503-1
Megalithische Welten
Eine Spurensuche

Peter Tschudin gibt in seiner neuesten Publikation einen Überblick über das Phänomen der Megalithik. Die stummen Zeugen der scheinbar übermenschlichen Anstrengungen, die man auf sich nahm, um diese riesigen und tonnenschweren Findlinge zu bewegen oder gar aufzustellen, haben schon viele Forscher und Laien fasziniert. Ihre Funktion und kultureller Hintergrund lassen sich in vielen Fällen nur schwer erschließen. Der Autor versucht mit seinem Buch einen Anstoß zu geben und die Diskussion zum Phänomen der Megalithen zu bereichern. Der Schwerpunkt wurde auf den internationalen Vergleich gelegt. Dabei spricht er von „überregionale(n) technik-, sozial-, wirtschafts- und geistesgeschichtliche(n) Zusammenhänge(n)“, welche den Blick vom Einzelbefund abwenden, aber rückführend die Interpretation erleichtern oder erweitern sollen. ...

978-3-7965-3506-2
Wiederentdeckt! Basilius Amerbach erforscht das Theater von Augusta Raurica
Beiträge zu dem zwischen 1588 und 1591 entstandenen Manuskript O IV 11 in der Universitätsbibliothek Basel

Augusta Raurica, bei dem heutigen Augst bzw. Kaiseraugst östlich von Basel gelegen, ist eine römische Gründung, die wohl um 44 v. Chr. als Grenzfestung entstanden das römische Gallien vom Siedlungsgebiet der keltischen Rauricer in den Alpen trennte. Nach seiner Zerstörung durch die Alemannen um 260 ließ Diokletian die Siedlung durch das Castrum Rauracense ersetzen. Aus römischer Zeit blieben zahlreiche Fundamente verschiedener Bauten erhalten, die heute als archäologischer Park wieder zugänglich sind. ...

978-3-86569-278-8
Gretchenfragen an Naturalisten

Die feministischen Theoretiker(innen) lassen in ihren Reflexionen die Evolutionstheorie ganz unbeachtet. Für sie wird Männlichkeit und Weiblichkeit gesellschaftlich, kulturell hergestellt. Es gilt noch immer Simone de Beauvoirs Dictum, man werde nicht als Frau geboren, sondern dazu durch die Umgebung gemacht. Wer biologische Fakten erinnert, wird als biologistisch, essentialistisch diffamiert. Indes, eine Unwahrheit wird nicht dadurch zur Wahrheit, dass man sie dauernd wiederholt. Die erste Arbeitsteilung zwischen Männchen und Weibchen in der Reproduktion, also im Kinderkriegen, ist biologisch und hat massive soziale Folgen, die bis heute die Rolle von Mann und Frau in der Gesellschaft bestimmen.

Ein vergleichbares Verhalten zeigen die Naturalisten in ihren Argumentationen: Vollmer lässt voll außerhalb, was (bei Kant) transzendental bedeutet. Wir haben eine ganz evolutionär entstandene Hardware, unser Gehirn, und darauf eingespielt eine Software. Zu ihr gehören Mathematik und Logik, wir können unseren stream of consciousness nicht unlogisch befrachten. 2 + 2 = 4 und nicht 5. ...

978-3-8062-3466-4
Faszination Wikinger
Ein Reiseführer

Der von Barbara Post und Stefan Lipsky zusammengetragene Reiseführer Faszination Wikinger  soll der weit verbreiteten Begeisterung am Phänomen Wikinger Rechnung tragen. Die Autoren stellen die wichtigsten Wikingerstätten Deutschlands, Dänemarks, Schwedens und Norwegens vor; darunter finden sich bekannte Namen wie Haithabu, Ribe, Birka und Kaupang, aber auch weniger bekannte Orte werden behandelt – ein jeder ein einzigartiges Fenster in die Lebenswelt zur Zeit des Früh- und Hochmittelalters. Als Wikinger bezeichnet man heute ein Phänomen des ausgehenden 8. Jahrhunderts, als sich immer wieder junge Männer aus Nordeuropa auf Raubzüge begaben. Legendär sind ihr Entdeckergeist, ihren brutalen Überfälle und die weitreichenden Handelsnetze, ...

978-3-86854-302-5
Verhängnisvoller Wandel
Ansichten aus der Provinz 1933-1949. Die Fotosammlung Biella

Das Fotoatelier Biella im mittelfränkischen Gunzenhausen ist eines unter vielen, die Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts Material für Fotografen besorgten, Aufnahmen entwickelten und Negativplatten wie Rollfilme archivierten. Rund 2500 Aufnahmen sind so auf uns gekommen (vgl. S. 33-34).

Ausgehend von diesem Sammlungsbestand haben neun Autoren Antisemitismus und „nationale Revolution“ im Kernland der braunen Bewegung (S. 7) untersucht. Die Auswahl der Bildmotive, aber auch das Arrangement sowie ein Blick auf die jeweiligen Anlässe, weswegen ein Foto überhaupt geschossen wurde, sind nur einige der Kriterien, die in die Untersuchung eingeflossen sind. ...