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978-3-7335-0422-9
Wie geht eigentlich Demokratie?
#FragFloid

Ungenügende Kenntnisse unseres demokratischen Systems bei Kindern und Jugendlichen und mangelnde Wahlbeteiligung gerade unter Erstwählern werden regelmäßig und zunehmend vor und nach jeder Wahl festgestellt und beklagt.

Der YouTuber LeFloid hat vor der Bundestagswahl im September 2017 zusammen mit Jonas Lanig (Bundesvorsitzender der Aktion Humane Schule und Geschäftsführer der Stiftung Civil-Courage) ein Buch extra für die Zielgruppe der etwa 14 bis 19-Jährigen herausgegeben, in dem sie erklären, was Demokratie eigentlich ist, wie sie funktioniert und was jeder einzelne – auch dann, wenn er oder sie das erforderliche Mindestalter für das Wahlrecht noch nicht erreicht hat – tun kann und muss, um die Demokratie zu erhalten …

978-3-7017-3408-5
1917
Österreichische Stimmen zur Russischen Revolution

Die vorliegende „kommentierte Quellenedition“ (S. 41) ist gerichtet auf Ereignisse in einem engen Zeitrahmen während der Phase von wohl drei Russischen Revolutionen, hier jene von 1917/18.

Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den, staatlich besehen, besonders explodierenden wie implodierenden Geschehnissen in Russland. Allerdings ist die von der Autorin kalkulierte Hauptsache der spezifisch durchschlagende Reflex bei Angehörigen der Habsburgermonarchie auf besagte „Umwälzungen“ (S. 62). Der nahezu parallel sich entwickelnde sozialpolitische Umbruch in beiden Staaten, die Wechselwirkungen dabei, bilden das eigentliche Thema. …

978-3-7003-1965-8
Haus? Geschichte? Österreich?
Ergebnisse einer Enquete über das neue historische Museum in Wien

Im November 2018, zu den Feiern „Hundert Jahre Republik Österreich“, soll ein Geschichtemuseum in der Neuen Burg in Wien eröffnen, gewidmet der Spanne „ab der Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Schwerpunkt auf der Zeit von 1918 bis zur Gegenwart“ (S. 11).

Der vorliegende Band dokumentiert prinzipielle Überlegungen zum Zeitpunkt, Standort, Namen, zu ‚Inhalten des Österreichischen’, zur Relevanz der Historie sowie musealen Aufbereitung dieses Projekts; verantwortlich dafür zeichnen überwiegend schon seit Jahrzehnten in Österreich profilgebende Exponentinnen und Vertreter der Geschichtswissenschaft. …

978-3-8353-1856-4
Formen des Vergessens

Das Hauptthema des Buches kann gleich zweimal verwundern: Zum einen ist Vergessen „der Normalfall“, „Anstrengung“ (S. 30) hingegen erfordert das Erinnern; außerdem ist gerade letzteres die Domäne der Autorin.

In klärender Weise geht es hier insbesondere um „Formen der Verschränkung und Überlappung“ (S. 19) von Erinnern und Vergessen. Entfaltet wird eine kompakte und bündige Skizze von Feldern der spezifischen wechselseitigen Bedingtheiten beider begrifflichen Sphären. Dabei entspricht sie nicht zuletzt mit ihrer Wendung zum Schluss gegen aktuelle Trends in der Interpretation von neuen Zeiterfahrungen „unter dem Vorzeichen der technischen Digitalisierung“ (S. 224) ihrem Vorhaben, „nicht nur eine weitere Taxonomie des Vergessens“ (S. 29) zu liefern; am Ende kommt sie gar zu einem beruhigenden Fazit. …

978-3-8062-3617-0
Heilige Pracht
Die schönsten Bibeln des Mittelalters

Bertolt Brecht (1898-1956), nach seinem Lieblingsbuch gefragt, antwortete: „Sie werden lachen – die Bibel.“ Und fast möchte man meinen, Brecht habe seine Feststellung nach der Lektüre eben jenes neu erschienen Buches Heilige Pracht gemacht. Denn der Untertitel „Die schönsten Bibeln des Mittelalters“ verspricht nicht zu viel.

978-3-945751-74-9
Die Sixtinische Kapelle

Zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten im Vatikan zählt ohne Zweifel die Hauskapelle der Päpste, nach ihrem Stifter Sixtus IV. auch Sixtinische Kapelle benannt. 1473 bis 1481 von Giovanni de Dolci erbaut und von Baccio Pontelli erweitert, wurde der Kirchenraum von den besten Malern der Zeit wie Botticelli, Pinturricchio, Ghirlandajo, Perugino, Rosselli, Signorelli und von Michaelangelo ausgemalt. Darstellungen von Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament wechseln sich mit Bildern der Päpste ab. Von der Schöpfung bis zum Jüngsten Gericht reicht die Thematik, die mit insgesamt 343 gewaltigen Figuren in Szene gesetzt worden ist. Einzelbilder hieraus wie die Erschaffung Adams sind Teil des europäischen Kunstgedächtnisses geworden. …

978-3-8012-0512-6
Mut und Melancholie
Heinrich Böll, Willy Brandt und die SPD. Eine Beziehung in Briefen, Texten, Dokumenten

Norbert Bicher, gelernter Journalist und ehemaliger Pressesprecher der SPD-Bundestagsfraktion, lädt in seinem jüngsten Buch die Leser auf eine Reise in eine Zeit ein, deren Protagonisten und manche ihrer Themen heute zunächst sehr weit entfernt scheinen. Dies tut er mit einer Reihe von Dokumenten rund um das Verhältnis zwischen den beiden Nobelpreisträgern Willy Brandt und Heinrich Böll – wobei es letztlich nur wenige Briefe der beiden sind.

Vor nunmehr 50 Jahren, als die westdeutsche Republik aufgeregt über die sogenannten Notstandsgesetze diskutierte, kamen Brandt und Böll miteinander ins Gespräch. ...

978-3-86674-557-5
In den Fabriken des Todes
Verloschene Lichter II : Ein früher Zeitzeugenbericht vom Arbeitslager Skarzysko-Kamienna

Mordechai Strigler, der im Jahr 1918 geboren wurde, überlebte als junger Mann zwölf Gettos, Arbeits- und Konzentrationslager. Im Jahr 1945 wurde er befreit und emigrierte nach Paris. Dort begann er mit seiner Tetralogie „Verloschene Lichter“. „Die Fabriken des Todes“ sind der zweite Teil der Tetralogie und beschreiben eindrucksvoll den Alltag und die Lebensumstände im Arbeitslager Skarżysko-Kamienna. Die nächste Station in seinem Leben war ab 1952 New York, wo er für jiddische Zeitungen arbeitete. Im Jahr 1978 erhielt er den Itzik Manager-Preis für jiddische Literatur und im Jahr 1998 verstarb Strigler.

Das Arbeitslager Skarżysko-Kamienna wurde im August 1942 auf Initiative der Hugo Schneider Aktiengesellschaft (HASAG) errichtet. ...

978-3-506-78398-1
Fritz Gerlich
Ein früher Gegner Hitlers und des Nationalsozialismus

Rudolf Morsey, der 2010 bereits eine Edition mit Akten vor allem aus dem Nachlass des Journalisten Fritz Gerlich herausgegeben hat, widmet diesem nun eine biographische Studie. Gerlich war Mediävist und arbeitete ab 1911 am Geheimen Staatsarchiv in München, widmete sich nebenher aber immer stärker politischer und publizistischer Arbeit. Nach seinem Kriegsdienst kehrte er daher auch nicht mehr an seine alte Stelle zurück, sondern engagierte sich in der DDP.

Von besonderem Interesse an der Person Gerlichs ist – zumindest für den Rezensenten – allerdings seine journalistische Arbeit, die er bald nach dem verlorenen Krieg aufnahm. Von 1920 bis 1928 war Gerlich Chefredakteur der „Münchner Neuesten Nachrichten“ ...

978-3-446-25449-7
So war Auschwitz
Zeugnisse 1945-1986

Primo Levis Werke sind längst Klassiker der Zeugnisliteratur, vor allem der unmittelbar nach seiner Rückkehr geschriebene und 1947 veröffentlichte Erinnerungsbericht „Ist das ein Mensch?“, aber auch sein letztes Werk, die Essaysammlung „Die Untergegangenen und die Geretteten“. Bei ihm kam alles zusammen – eine gute Beobachtungsgabe, ein analytisch scharfer Verstand und eine präzise wirkmächtige Sprache. So ist es kaum verwunderlich, dass Levi zum Klassiker avancierte.

1975 spricht er in dem kurzen Text „So war Auschwitz“, der titelgebend für einen neuen Sammelband mit weitgehend bislang nicht übersetzten Texten Levis ist, den Zeugnisdruck, den er bereits im Lager gespürt hatte, an. Zudem befürchtete er damals schon eine Zurückweisung seines Zeugnisses selbst durch die Familie und enge Freunde. ...