Suche eingrenzen

Gesamtansicht Rezensionen

978-3-406-71513-6
Deutsche Geschichte

Zusammenhänge zwischen politischer, sozialer und geistiger Entwicklung der deutschen Geschichte kurz und prägnant zu beschreiben, ist eine Kunst. Die Deutsche Geschichte des Historikers Andreas Fahrmeir aus der Reihe C.H.Beck Wissen unternimmt einen Versuch.

Zur Römerzeit besaß die Region, die später einmal „Deutschland“ heißen würde, die „bescheidene Infrastruktur einer Subsistenzgesellschaft“ (S. 11), die sich im Hochmittelalter „in geistliche und weltliche, ländliche und städtische“ Herrschaftsformen weiterentwickelte (S. 16). Das Geflecht aus Grafschaften, Reichsstädten und geistlichen Gebieten blieb dabei lange ein loser Reichsverbund mit sich ändernden Grenzen. Das explizit „deutsche“ am „Heiligen Römischen Reich“ kündigte sich zum Ende des 15. Jahrhunderts an. …

978-3-412-50209-6
Leonid Breschnew
Staatsmann und Schauspieler im Schatten Stalins. Eine Biographie

Sowjetische Machtlenker haben besonderen Touch: sie sind geheimnisumwittert, bäuerlich-brutal oder sympathisch-reformistisch. Ihre Affinität zu Deutschland und den Deutschen ist vielfältig dokumentiert. Ihre Lebensläufe sind weit weniger bekannt. So sind deutschsprachige Biographien über Leonid Breschnew (1906-1982), der am zweitlängsten die Sowjetunion regierte, überschaubar geblieben. Susanne Schattenberg, Osteuropahistorikerin an der Universität Bremen, schließt mit Leonid Breschnew, Staatsmann und Schauspieler im Schatten Stalins eine Lücke.

Das Leben Breschnews, ein Spannungsfeld „zwischen der Virilität der frühen Jahre und dem körperlichen Verfall seit 1975“ (S. 11), war lange nicht zu schreiben, Breschnew blieb ein Mann ohne Biographie. …

978-3-86153-961-2
Fake News machen Geschichte
Gerüchte und Falschmeldungen im 20. und 21. Jahrhundert

Vor allem mit dem Amtsantritt von Donald Trump in den USA wurden ‚Fake News‘ und ‚Alternative Facts‘ zu einem viel diskutierten Thema. Je mehr ‚Fake News‘ im Umlauf sind, desto mehr wächst das Verlangen danach, sie entlarven zu können und sich vor ihnen zu schützen. Das nahmen die beiden Autoren Keil (seit 2001 Redakteur im Ressort Innenpolitik der Mediengruppe WELTN24) und Kellerhof (seit 2003 Leitender Redakteur der Mediengruppe WELTN24 und für die Zeit- und Kulturgeschichte verantwortlich) zum Anlass, sich verschiedene ‚Fake News‘ seit 1933 genauer anzuschauen, und zu untersuchen, auf welche Weise sie den Lauf der Geschichte beeinflusst haben. Dass ‚Fake News‘ kein neues Phänomen sind, wird durch den historischen Querschnitt verdeutlicht. …

978-3-7861-2607-2
Vom Nachleben der Kardinäle
Römische Kardinalsgräber der Frühen Neuzeit

Mit dem Forschungsprojekt „Requiem“ (http://requiem-projekt.de/, vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/REQUIEM-Projekt), der dazugehörigen Datenbank sowie den daraus resultierenden Tagungsbänden und Einzelstudien haben Arne Karsten und Philipp Zitzlsperger, die beide zugleich Herausgeber des hier anzuzeigenden Buches sind, einen bemerkenswerten Bild- und Textfundus geschaffen, der auch Grundlage für die Beiträge in Vom Nachleben der Kardinäle ist. Dieser Band ist als Zwischenstand der bisherigen Forschungsarbeit angelegt - zumal Zitzlsperger seinen Beitrag (S. 23-65, „Requiem - Die römischen Papst- und Kardinalsgräber der Frühen Neuzeit. Ergebnisse, Theorien und Ausblicke des Forschungsprojektes“) eigens so überschrieben hat. …

978-3-7887-2781-9
Die letzten Dinge
Theologische Bibliothek

Den Tod eines Menschen als seine endgültige Auslöschung zu begreifen, hatten und haben vergangene und gegenwärtige Kulturen immer wieder abgelehnt. Die Konzepte hierzu reichen von einer Idee, die Welt des Toten möglichst unverändert für eine Ewigkeit in das Jenseits zu überführen, um dem Sterbenden und den Angehörigen ein Gefühl der Vertrautheit und Sicherheit zu vermitteln, bis hin zu einer Vorstellung eines besseren Lebens nach dem Tod, um Hoffnung zu geben und Trost zu spenden. Hinzu treten die Idee einer zyklischen Wiedergeburt, aber auch die der Verdammnis oder die des ewigen Unbewusstseins. Die Antworten auf die Frage, was den Menschen nun nach seinem Tod erwartet, sind also kulturabhängig vielgestaltig. …

978-3-8062-2627-0
Eine Welt aus Zeichen
Die Geschichte der Schrift

In seinem Werk über die Geschichte der Schrift will Martin Kuckenburg, Wissenschaftsjournalist und Autor mehrerer historischer und archäologischer Sachbücher, keinen vollständigen Überblick über alle Schriftsysteme bieten, sondern vielmehr die Entwicklung der Schrift in den letzten 5000 Jahren skizzieren. Dafür wählt er einen kulturgeschichtlichen Ansatz: Er beschreibt die Schriftsysteme in ihrer Struktur und historischen Entwicklung und beleuchtet zudem ihre Rolle für die Gesellschaft. …

978-3-8062-2822-9
Roms vergessener Feldzug
Die Schlacht am Harzhorn

Zur niedersächsischen Landesausstellung 2013 im Braunschweigischen Landesmuseum „Roms vergessener Feldzug. Die Schlacht am Harzhorn“ ist gleichnamiger Ausstellungskatalog erschienen, der reich bebildert und gut verständlich geschrieben die Geschehnisse des 3. Jahrhunderts nach Christus skizziert und dazugehörige Befunde kontextualisiert. Zahlreiche renommierte Wissenschaftler konnten gewonnen werden, um ein bislang in der Öffentlichkeit wenig beachtetes Kampfgeschehen des Jahres 235 in zahlreichen Aspekten zu interpretieren und um kulturgeschichtliche Aussagen im Verhältnis Römer und Germanen zu treffen. …

978-3-406-72928-7
Der Frieden von Versailles
3., durchgesehene und ergänzte Auflage

Von Georges Clemenceau noch als Buch des Friedens gefeiert, war der Versailler Vertrag, den Deutschland 1919 unterzeichnete, ein Gewaltakt, der deutscherseits leidenschaftlich attackiert und halben Herzens auf alliierter Siegerseite verteidigt wurde. Zum hundertsten Jahrestag der Vertragsunterzeichnung erscheint in dritter Auflage Eberhard Kolbs Darstellung Der Frieden von Versailles.

Als besonderes Merkmal bei Vertragsunterzeichnung in Versailles erwies sich das Bemühen Frankreichs, Deutschland „mit äußerster Rigorosität moralisch abzustrafen und zum Ertragen demütigender Prozeduren zu zwingen“ (S. 10). Wie das Deutsche Reich auf die Anklagebank kam, umreisst Kolb mit kurzer Darstellung der Kriegsereignisse ab 1914, die zur militärischen Niederlage der Mittelmächte insgesamt führten (S. 11-22). …

978-3-412-50372-7
Wappen
Handbuch der Heraldik. Als "Wappenfibel" begründet von Adolf Matthias Hildebrandt, zuletzt weitergeführt von Jürgen Arndt

Die Heraldik wird in dem vorliegenden Werk umfangreich und auch in seinen Verzweigungen zu benachbarten Forschungsdisziplinen ebenso bündig wie verständlich dargelegt. Die Inhalte beruhen auf einem im Untertitel angegebenen Vorläufer, der ‚Wappenfibel’ von 1887. Die Bearbeiter, die selbst dem „HEROLDs-Ausschuss für die Deutsche Wappenrolle (DWR)“ angehören, belassen diese in weiten Teilen unverändert, nehmen aber behutsam Veränderungen im Dienste von Verständlichkeit und Anwendbarkeit vor. Dies betrifft vor allem die klare Gliederung der Teile „Wappenkunde“, „Wappenkunst“ sowie „Wappengebrauch“, unter Beachtung des Wappenrechts“ (S. 9). …

978-3-10-397249-8
Als die Zeit stillstand
Tagebuch 1940-1944

In den vergangenen Jahren hat der französische Schriftsteller Léon Werth eine kleine Renaissance und Neuentdeckung in Deutschland erfahren. 2016 war nach zwanzig Jahren wieder sein eindringlicher Bericht von der Flucht vor der einmarschierenden Deutschen von Paris nach Südfrankreich auf Deutsch erhältlich. Darin hatte er eindrücklich von den Flüchtlingsmassen, die sich zwischen der in Auflösung befindlichen französischen Armee auf den Landstraßen gen Süden drängten.

Wer sich seinerzeit die Frage gestellt hat, wie es mit diesem aufmerksamen und sprachgewaltigen Beobachter seiner Zeit weitergegangen ist, kann die Antwort darauf nun in einem in mehrfachem Sinne schwergewichtigen Buch finden. …