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1945 - WLA-Online - Wissenschaftlicher Literaturanzeiger
1945
Das Ende des Krieges

Diese vollständig überarbeitete Neuausgabe eines Buches von 1994 (seinerzeit unter dem Titel 'Kriegsende 1945. Die Zerstörung des Deutschen Reiches') bietet auf 159 Textseiten einen knappen, für ein breiteres Publikum gehaltenen Überblick über die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs. Die beiden Autoren, langjährige Mitarbeiter des Militärgeschichtlichen Forschungsamts in Potsdam (früher Freiburg i.Br.), stellen zum einen die Kriegführung sowohl aus deutscher wie aus alliierter Sicht dar und schildern zum anderen wichtige Aspekte der Situation der deutschen Bevölkerung im zusammenbrechenden Reich. Im Hauptteil finden sich, ausgehend von einem Abriß der politischen Gesamtlage Anfang 1945, Kapitel über die Formen des weiblichen Kriegseinsatzes, den totalen Luftkrieg sowie den Volkssturm und andere Notanstrengungen in letzter Stunde. Es folgt eine ausführliche Darstellung der militärischen Eroberung des Reiches durch die Alliierten und des Zusammenbruchs des NS-Regimes bis zur Kapitulation durch die 'Regierung Dönitz', nicht ohne die bis zuletzt fortgeführte Vernichtungspolitik ausführlich zu erwähnen. Als unmittelbare Folge des Krieges werden Flucht und Vertreibung der Ostdeutschen gewürdigt. Im Nachgang werden die Anfänge der Nachkriegsordnung einschließlich der Nürnberger Prozesse skizziert. Der letzte Abschnitt vor dem Fazit ist dem Kriegsende in Asien gewidmet. Im zweiten Teil sind auf 34 Seiten maßgebliche deutsche und allierte Dokumente abgedruckt, die das Handeln der Verantwortlichen auf beiden Seiten in jenen entscheidenden Monaten nachzuvollziehen helfen. Den Abschluß bilden Anmerkungen, ein knappes, aber fundiertes Quellen- und Literaturverzeichnis, ein Abkürzungsverzeichnis und ein Personenregister.

Die Edition ist in formaler und technischer Hinsicht tadellos. Auch inhaltlich wird die Herausforderung, auf engem Raum ein so komplexes Geschehen nachzuzeichnen, von den Autoren, die das Thema in ähnlicher Form schon zuvor mehrfach bearbeitet haben, gut gemeistert. Dabei ist nicht verwunderlich, daß sie besonders die militärischen Vorgänge mit souveränem Überblick wiedergeben; dabei dienen einige gut ausgewählte und präzise Karten der Veranschaulichung. Auch die politik- und sozialgeschichtlichen Teile bieten solide Informationen. Neben den reinen Fakten dienen eingestreute Zitate von politischen ‚Tätern’, aber auch von Opfern des Krieges und der NS-Herrschaft ' so gut dies der begrenzte Raum zuläßt ' der Annäherung an die individuell-menschliche Ebene der Kriegserfahrung. Einige Fotos illustrieren teils bekannte Ereignisse wie die Konferenz von Jalta, teils interessante Details wie eine Sondermarke für den Volkssturm vom Februar 1945. Eher ungewohnt, aber gewinnbringend ist die Herausstellung des weiblichen Kriegseinsatzes bzw. auch der spezifischen Behandlung weiblicher Zwangsarbeiter. Wichtig ist auch die Erwähnung der anderen 'faschistischen' und mehrheitlich zumindest zeitweise mit dem Reich verbündeten europäischen Regime. In nüchterner Weise heben die Autoren den Zusammenhang zwischen der NS-Kriegspolitik und dem Schicksal der Deutschen im letzten Kriegsjahr hervor. Vor allem geht es ihnen darum, nicht nur die fundamentale Verantwortung Hitlers und seines Regimes für die Ergebnisse des Krieges, sondern auch ihre menschenverachtende Haltung gegenüber fremden Völkern und selbst gegenüber dem eigenen Volk hervorzuheben. Dieses im Kern nicht zu kritisierende Ziel bedingt eine der wenigen Schwachstellen des Buches: Diese ist in manchen allzu saloppen Formulierungen zu sehen ' so ist es unnötig, Hitler als 'Rattenfänger' zu bezeichnen. Allerdings sind das Details, die den Wert der Arbeit nicht beeinträchtigen können. Wohl weniger den beiden Autoren anzulasten als vielmehr Ausdruck traditioneller ‚eurozentrischer’ Forschung ist die Abhandlung des Kriegsendes zwischen den USA und Japan einschließlich der ersten Atombombeneinsätze auf gerade einmal acht Seiten. Zukünftige Arbeiten sollten hier ‚globaler’ angesetzt sein. Insgesamt jedoch empfiehlt sich das vorliegende Buch uneingeschränkt als erste Einführung in ein wichtiges Thema.