Die Brüder Grimm in Berlin

Der Katalog besticht durch ein reichhaltiges, sehr klug ausgewähltes und ansprechend präsentiertes, teils farbiges, teils schwarzweißes Bildmaterial. Es ist eingerahmt von persönlichen Dokumenten und einer ganzen Reihe niveauvoller kleinerer Beiträge, unter anderem von Wilhelm Hansen ('Bei den Brüdern Grimm in Berlin'), Fritz Wagner ('Jacob und Wilhelm Grimm. Universalität kulturgeschichtlicher Forschungen'), Wolfgang Höppner ('Die Brüder Grimm und die Germanistik als Wissenschaftsdisziplin'), Heinz Rölleke ('Grimms Berliner Märchenwerkstatt'), Roland Berbig ('Literarisch-wissenschaftliche Geselligkeit im Berlin der Brüder Grimm nach 1840'), Alan Kirkness ('Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 150 Jahre: 1854-2004'), Werner Röcke ('Das kulturelle Wissen von der Vergangenheit und die modernen Philologen: die Aktualität des ‚Deutschen Wörterbuchs''), Wolfgang Klein, Peter Schmitt ('Der alte und der neue Grimm'), Judith Vater ('Die Brüder Grimm in Haldensleben'). In acht Schritten werden wir in Leben und Arbeit der Brüder Grimm eingeführt: 'Bei den Brüdern Grimm in Berlin', 'Die Wissenschaft der Brüder Grimm', 'Die Brüder Grimm auf dem Weg nach Berlin', 'Arbeiten der Brüder Grimm in Berlin', 'Die Grimm-Bibliothek', 'Das Berlin der Brüder Grimm', 'Deutsches Wörterbuch' und schließlich 'Epilog, Nachleben' (von Berthold Friemel). Bescheiden haben sich die beiden hauptverantwortlichen Redakteure im Impressum versteckt - Klaus B. Kaindl und der profunde Grimm-Kenner Berthold Friemel, dessen Beitrag über die Grimm-Bibliothek ich besonders hervorheben möchte, weil er bei weitem mehr ist als eine bloße Bestandsaufnahme. Dieser Katalog ist nicht nur ein Grimm-Buch, denn er öffnet durch sein breites Themenspektrum einen Blick auf das bildungsbürgerliche Leben im 19. Jahrhundert, das er im vollen Sinne des Wortes 'illustriert' (zu lateinisch illustrare ‚erleuchten', ‚erhellen', ‚anschaulich machen').