Der römische Staat
Ein Handbuch

'Der römische Staat ' Ein Handbuch' richtet sich laut König an Studenten und Personen, die Interesse an der römischen Geschichte haben. Aus diesem Grund versucht der Autor, den römischen Staatsaufbau mit seinen unterschiedlichen Aspekten kurz und knapp zu behandeln und dabei die lateinischen Quellen nicht außer Acht zu lassen.
Um den Leser einen besseren Überblick zu vermittelt, teilt der Autor sein Werk in drei Teile. Im ersten Teil behandelt er die Republik, um im zweiten Teil die Entwicklungen in der Zeit des Prinzipats darzustellen. Den Abschluss bildet eine vollständige Liste aller römischen Könige, Konsuln und Diktatoren.
Wünschenswert wäre es gewesen, wenn Ingmar König noch eine Liste aller Kaiser hinzugefügt hätte, da es gerade für Studenten am Beginn ihres Studiums, die mit Hilfe dieses Handbuches einen Überblick erhalten möchten, teilweise schwer ist, die Kaiser zeitlich einzuordnen und somit die beschriebenen Fakten zuzuordnen. Die Liste aller römischen Könige, Konsuln und Diktatoren erleichtert einem bei der Arbeit mit antiken Werken, wie z. B. Inschriften, das schnelle Nachschlagen und ist daher auch für das weitere Studium eine Bereicherung.
Die Teilung des Handbuches in Republik und Kaiserzeit ermöglicht eine getrennte Beschäftigung, aber auch den direkten Vergleich beider Epochen. König geht in seiner Einleitung davon aus, dass der römische Staat sich über seine Gesetze definiert und greift dabei auf Cicero und Livius zurück, die dies schon in der Antike behaupteten. Deshalb verknüpft er römisches Geschichte und Philologie mit dem damaligen Rechtssystem, auch wenn die Behandlung der römischen Jurisprudenz in einem solchen Werk nur angerissen kann. Als Hilfe gibt König hier und an anderen Stellen am Beginn jedes Kapitels eine kurze Literaturliste, wo man zu dem behandelten Thema Ergänzungen und Abhandlungen findet. Diese Literaturhinweise sind durch ein ausführlicheres Literaturverzeichnis (48 S.) am Ende des Buches erweitert. Im Teil zur Republik beginnt König mit den Definitionen zu 'gens' und 'familia' und baut darauf Staatsstruktur, Bürgerschichten, verschiedene Magistraturen und Ständen auf. Den Abschluss dieses Teils bildet nach einer Überleitung zu den Steuereinkünften die Gesetzgebung.
Durch kurze Abhandlungen zu einzelnen Aspekten der unterschiedlichen Themen, wie z. B. pater familias (S. 39) oder die unterschiedlichen Magistraturen (S. 56'85) bekommt man einen raschen und ausführlichen Überblick. Sie sind auch fortgeschrittenen Studierenden und historisch Interessierten mit Vorwissen hilfreich.
Der Aufbau des Teils zur römischen Kaiserzeit erfolgt analog zu dem der Republik, jedoch wird ein Kapitel zum Kaiser vorweg gestellt. Darin ist besonders das Unterkapitel zur Herrschertitulatur (S. 144'154) herauszustellen.
Da das Militär in der Republik immer mehr an Bedeutung gewann, wird es hier nun mit den verschiedenen Truppenteilen behandelt, zu dem auch eine Liste aller Legionen mit ihren Namen und Standorten gehört (S. 218'223).
Durch die Einbindung antiker Quellen als Belege schult der Autor den Leser im Umgang mit ihnen. Für Lateinunkundige sind meistens deutsche Übersetzungen beigegeben. So verfährt Ingmar König auch mit wissenschaftlichen Fachtermini, die er erst erklärt und übersetzt, dann ohne weitere Angaben in den folgenden Kapiteln Anwendung finden. Gerade für Studenten eignet sich diese Vorgehensweise, da man oft versucht, antike Begebenheiten mit modernen Begriffen zu versehen oder antike Begriffe verwendet, ohne ihre Bedeutung in verschiedenen Facetten zu verstehen.
Durch den Aufbau und sein handliches Format ist dieses Buch allen Interessierten als Einstieg in den römischen Staat, aber auch zum schnellen Nachschlagen einzelner Aspekte zu empfehlen.