Klaus Stefan Freyberger gibt in seinem Buch einen Überblick zu Ostia unter Berücksichtigung der aktuellen Forschungen. Ziel seiner Darstellung ist, die verschiedenen fremd- sowie deutschsprachig erschienenen Einzeluntersuchungen in eine kompakte Zusammenstellung zu überführen. Im Vordergrund stehen dabei die Bauwerke der Stadt.
Der Autor baut sein Werk nicht als einen der üblichen Rundgänge durch Ostia auf, wie man sie aus Reiseführern kennt, sondern nimmt den Leser kreuz und quer mit durch die Stadt, um ihn zu den wichtigsten Funktionsbauten zu leiten. In seinem Vorwort geht Freyberger kurz auf die lange Forschungsgeschichte ein und was ihn bewegt hat, dieses Buch zu verfassen. Der nachfolgende Stadtplan Ostias dient der Orientierung der Leser. Dort dargestellt sind neben den Hauptstraßen fast nur die besprochenen Gebäude; andere wurden der Übersichtlichkeit wegen herausgenommen. Wünschenswert wäre es gewesen, wenn die Karte am Ende des Buches zum Herausklappen abgedruckt worden wäre, damit man sich während des Lesens auf der Karte hätte orientieren können, ohne hin und her blättern zu müssen.
Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit der Entwicklung und Geschichte Ostias von einem kleinen Kontrollposten an der Tibermündung im 7. Jh. v. Chr. über die Blütezeit in der Römischen Kaiserzeit bis hin zum Ende der Stadt in der Spätantike, jedoch ist er zu kurz, um die Stadtgeschichte und -entwicklung in Gänze nachvollziehen zu können.
Der Hauptteil des Werkes macht die Beschreibung der verschiedenen Lebensbereiche aus. Unterstützt durch zahlreiche Bilder, Grundrisspläne und Detailaufnahmen, zeichnet Freyberger ein lebendiges Bild der antiken Stadt. Viele der verwendeten Fachbegriffe führt der Autor am Ende seines Werkes in einem Glossar auf.
Freyberger beginnt seine Betrachtungen mit der Basilika und der Feuerwehrkaserne, dann widmet er sich den Hafenanlagen. Horreae, also Getreidespeicher, Magazine, Märkte, Werkstätten und Tabernen bilden den nächsten Abschnitt. Da Ostia sehr reich an den unterschiedlichsten Heiligtümern und Tempeln ist, werden sie ausführlich besprochen. Ausgehend von den Thermen und dem Theater führt er den Leser dann zu den Wohngebäuden: In Ostia war von großen Mietskasernen bis zu luxuriösen Villen architektonisch alles vertreten. Neben dem Leben spielt in der Antike auch der Tod eine wichtige Rolle. Daher beschließt Freyberger diesen Abschnitt mit den Nekropolen. An das Ende seiner Betrachtungen stellt der Autor die Bauten der Spätantike, hauptsächlich christliche Sakralbauten sowie die Synagoge. Er beschreibt die Bauwerke durchgängig kurz und knapp, sodass sich sein Werk sehr gut als Reisebegleiter eignet.
Freybergers Werk ist ein gelungenes Sachbuch über Ostia, das sich vor allem an die an Kulturgeschichte und Archäologie interessierten Leser richtet, die sowohl Ostia besuchen wollen als auch die mehr über die Stadt und ihre einzelnen Gebäude erfahren möchten.