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Praxis der Sedierung - WLA-Online - Wissenschaftlicher Literaturanzeiger
Praxis der Sedierung

Einladend zum Eintauchen in die Thematik der 'Sedierung' ist schon der blaue Umschlag des Taschenbuches, auf dem vorne wie hinten ein am Boden sich abbildendes Reflexionsmuster  von sich im Wellengang eines Schwimmbeckens brechenden Lichtes dem Leser den Eindruck eines 'Meeres der Sedierung' vermitteln soll, in das der zu Sedierende wohlig eintaucht.
Schon beim Blättern im Inhaltsverzeichnis wird klargestellt: Der Begriff der 'Sedierung' wird in der Medizin mehrdeutig verwendet: Neurologie und andere Fachdisziplinen, aber auch Hausärzte kennen 'sedierende' Medikamente und meinen damit zunächst die schlaffördernde Wirkung sedierend wirksamer Substanzen. Psychiater verstehen hingegen unter Sedierung gemeinhin eher eine Beruhigung psychomotorischer Erregung, z.B. bei depressiven Zuständen, Ängsten oder bei psychotischen Zuständen mit ängstigendem Wahnerleben wie bei der Schizophrenie. Notärzte, Intensivmediziner und Anästhesisten hingegen verstehen unter dem Begriff der Sedierung in erster Linie 'den Effekt von Maßnahmen zur Abschirmung oder Kontrolle von Einflüssen, die ein Individuum schädigen können oder seinen Komfort mindern können'.
Der anzuzeigende Band spiegelt diese Vielfalt der Begrifflichkeiten schon in seiner Autorenschaft wider ' so ist Weixler Anästhesist, Intensivmediziner und Notarzt, Paulitsch hingegen Psychiater (und Psychotherapeut in freier Praxis) ' und setzt dies in der interdisziplinären Darstellung der auf 10 'Grundlagen'-Kapitel folgenden 'Praktischen Anwendung' um. Neben der disziplinbezogenen Darstellung wie z.B. dem Einsatz von sedierenden Substanzen in operativen Fächern (z.B. Augenheilkunde, Anästhesie, Gynäkologie oder Chirurgie) oder auch in Disziplinen, in denen invasive Eingriffe an der Tagesordnung sind (z.B. Kardiologie) lassen sich in fachübergreifenden, Darstellungen detaillierte problemstellungsbezogene Informationen z.B. über die 'Sedierung des alten Menschen', 'Kinder' oder die 'Sedierung bei Schlafstörungen' nachlesen. Dabei ist insbesondere die Informationsaufbereitung der 'Pharmakologischen Grundlagen' an die Bedürfnisse des klinischen Alltages angepaßt: Komprimierte Basisinformation, auch vom Schriftbild her gut lesbar, werden in knapper Form übersichtlich mitgeteilt, wobei neben detaillierter Zusatzinformationen zu besonderen Anwendungskonstellationen wie z.B. Interaktionen mit anderen Substanzen vor allem in Fettdruck hervorgehobene, nur wenige Zeilen umfassende 'Charakteristiken' der jeweiligen Substanz helfen, einen raschen Überblick zu verschaffen oder mittels leicht grau schattierter Hinterlegung wichtige Detailwissen für die Anwendung oder auch 'Praxishinweise' handlungsorientiert vermittelt werden. Schade nur für bundesdeutsche Leser, daß primär österreichische Generic names verwendet werden, die dem deutschen Kliniker und Praktiker z.T. fremdartig vorkommen, obwohl er mit der eigentlichen Wirksubstanz gut vertraut ist. Zwar ist das Werk mit seinen 637 Seiten für die Kitteltasche eindeutig zu dick, doch ist die Fülle des zusammengetragenen Materials für jeden Anwender sedierend wirksamer Substanzen als nicht nur fachbezogen interdisziplinäres Handbuch, sondern vor allem auch aufgrund seiner praktisch unmittelbar umsetzbaren Angaben auch als Nachschlagewerk für den Alltag in allen Not-, Ernst- und Zweifelsfällen eben der 'Sedierung' absolut zu empfehlen. Und nicht einmal die Preisgestaltung kann dabei noch ein Wässerchen trüben ...