Die erste GEO fand 1998 in Berlin statt. 2002 war Würzburg der Tagungsort dieses von der Deutschen Geologischen Gesellschaft veranstalteten Großkongresses, in dessen Rahmen insgesamt 49 Symposien mit je zwischen fünf und über 20 Einzelvorträgen stattfanden. Dazu kamen je zwei Vor- und Nachexkursionen. Den wissenschaftlichen Ertrag der einzelnen Veranstaltungen dokumentieren zwei Tagungs-/Verhandlungsbände.
Der umfangreichere der beiden Bände enthält Kurzfassungen aller Symposien. Die Spannweite der Themenbereiche kann hier nur an einigen Beispielen angedeutet werden: Die Böden als gefährdete Haut der Erde ' Böden als Zeugen des globalen Klima- und Landschaftswandels ' Natürliche Klimavariationen während der letzten 10.000 Jahre ' Geologische Ressourcen der Erde ' Megacities, Georisiken, Frühwarnsysteme. Sie umreißen die Geowissenschaften als einen Forschungssektor, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Planeten Erde miteinander verbindet. Das Thema der GEO 2002 hätte deshalb auch kaum trefflicher formuliert werden können. Dessen Aktualität ist gegenwärtig; das Tsunami-Ereignis vom 26. Dezember 2004 unterstreicht dies nachhaltig. Allerdings muß die Grundlagenforschung auch in konkrete Umsetzungen einmünden. Kongresse wie die GEO bieten dazu die Möglichkeit eines bedeutsamen Multiplikatoreffektes. Tagungs-/Verhandlungsbände wie der vorliegende tragen dazu einen großen Teil bei.
Geowissenschaftliche Kongresse wären jedoch unvollständig, wenn sie sich nicht auch dem näheren und weiteren Umfeld des Tagungsortes widmen würden. Zur GEO gehören deshalb von Anfang an auch Exkursionen. Im Fall der Würzburger Tagung waren dies Exkursionen zwischen dem Harz und Odenwald sowie in Württemberg und Franken.
Die Dokumentation der GEO 2002 belegt damit in glücklicher Weise, was die Geowissenschaften in ihren allgemeinen und regionalen Ausrichtung zu leisten vermögen.