"Frauenliteratur light"
Die neue deutsche Literatur - Emanzipations- oder Trivialliteratur?

Der anzuzeigende Band wurde ursprünglich als Magisterarbeit im Fach Germanistik an der FAU Erlangen-Nürnberg vorgelegt. Die Hauptfrage des Buches ist bereits im Titel enthalten: Ist die neue deutsche Frauenliteratur als Emanzipations- oder Trivialliteratur anzusehen? Die Analysen befassen sich mit den Erfolgsromanen Gaby Hauptmanns, Hera Linds und Ildikó von Kürthys. Einleitend wird ein kurzer Überblick über die Geschichte der Frauenemanzipation in der Literatur gegeben.

Eine Schwäche der Arbeit liegt u.a. in der unglücklichen Verwendung von Zitaten, die entweder unkommentiert eingefügt sind oder zusammenhanglos erscheinen. Des Weiteren fallen mehrere Grammatik- (z.B. S. 12, 26, 36, 49, 58) und Interpunktionsfehler (z.B. S. 31, 34f., 43, 69f.) auf. Im Zuge der Arbeit werden viele Fragen gestellt, die jedoch unbeantwortet bleiben, was dem Text einen eher essayistischen Charakter verleiht.

Der einleitende literaturgeschichtliche Teil weist keine durchdachte Struktur auf. Selbst wenn es hier um deutsche Frauenliteratur und die Emanzipation deutscher Autorinnen geht, ist verwunderlich, dass ein so gewichtiger Name wie der Virginia Woolfs nicht auftaucht, denn auch Mary Wollstonecraft wird ' zumindest mit einem Satz ' erwähnt. Die Romananalyse lässt zu wünschen übrig. Oft fehlt es der Darlegung an konkreten Belegen und Zitaten aus den Primärtexten. Die Analysen selbst sind darüber hinaus viel zu kurz geraten. Die Lektüre wird durch die sprunghafte Struktur erheblich erschwert (u.a. S. 29).

Inhalt und Aufbau der Arbeit reichen für eine Magisterarbeit sehr wohl aus, einer wissenschaftlichen Abhandlung genügen sie jedoch nicht. Dem stehen die oft zu knappen Interpretationen und der essayistische Stil im Wege.