Politische, kulturelle und wissenschaftliche Perspektiven der nachhaltigen Raumentwicklung in den Alpen
Erste Ergebnisse des an der LFU Innsbruck koordinierten EU-Projektes DIAMONT

Nachhaltige Raumentwicklung ist ein in den letzten Jahren zunehmend bedeutsamer gewordenes Raumparadigma. Besonders relevant ist es in Hochgebirgsräumen. An der Leopold-Franzens-Universität (LFU) Innsbruck wurde deshalb 2005 eine interdisziplinäre Forschungsplattform eingerichtet. 2006 stellte sie erste Ergebnisse des an der LFU koordinierten EU-Projektes DIAMONT vor. DIAMONT steht für 'Data Infrastructure for the Alps, Mountain Orientated Network Technology', ein INTERREG-IIIB-Projekt. Koordiniert wird es von dem Geographen Axel Borsdorf. Er ist auch als Herausgeber zusammen mit der Biologin Sigrun Lange für den Berichtsband verantwortlich, der als Band 2 der LFU-Schriftenreihe 'Alpine Space - Man and Environment' erschienen ist. Zunächst geben Roland Psenner und Reinhard Lackner einen Überblick über die Forschungsplattform. Folgend stellen Axel Borsdorf das Europäische Raumentwicklungskonzept, die Alpenkonvention und die EFRE-Programme in Beziehung zu DIAMONT und Sigrun Lange positioniert INTERREG im Spektrum zwischen idealem Förderinstrument und administrativem Stolperstein. Die übrigen drei Beiträge untersuchen kulturelle Einflußfaktoren auf Raumordnung und Regionalpolitik (Falk Borsdorf), stellen die Ergebnisse einer österreichischen Expertenbefragung (Schwerpunkte: Land- und Forstwirtschaft, Mobilität und Transport, Freizeit und Tourismus, Energie, Industrie und Dienstleistungswirtschaft, Städtische und ländliche Siedlungen, Natur- und Kulturerbe, Gesundheit und Lebensqualität) vor (Oliver Bender) und diskutieren die statistische Methodik von DIAMONT (Ulrike und Gottfried Tappeiner sowie Delina Gramm). Fazit: Für die Bestandsaufnahme und Prognose der alpinen Raumentwicklung ist mit DIAMONT eine Grundlage geschaffen, auf der zukunftsträchtig weitergebaut werden kann.