Die Sahara
Natur und Geschichte

Wenn ein Photograph, ein physischer Geograph, ein Journalist und Reiseschriftsteller sowie ein saharaexpeditionserprobter Studienkollegleiter unter Federführung des Photographen als Autoren eines Sahara-Bandes zusammenfinden, dann erwartet man meisterliche Photofeuilletons, verbunden mit kompetenten Sachtexten. 'Die Sahara ' Natur und Geschichte' erfüllt diese Erwartungen in vollem Umfang. Die Photos sind mehr als nur zufällige Momentaufnahmen im größten Wüstengebiet der Erde, sie arbeiten zugleich landschafts-individuelle wie -typische Strukturen und Prozesse eines ariden Raumes mit dem Mittel der Photographie heraus. Geoästhetik und Geodynamik erscheinen so als zwei Seiten derselben Medaille. Besticht der Band also allein schon wegen seiner Illustrationen, so gilt das kaum weniger für die Texte. Inhaltlich ist der Band in fünf Kapitel gegliedert: Robert Dreikluft (der Photograph) führt mit ausdrucksstarken Photos an das Thema 'Sahara' heran. Detlef Busche ' (der physische Geograph und) einer der Autoren des vorzüglichen Bildatlas-Bandes 'Landschaftsformen der Erde' (vgl. die betreffende WLA-Besprechung) ' entfaltet in den beiden Folgekapiteln die neozoische Reliefgeschichte der Sahara, Eckhard Hans Klenkler (der saharaexpeditionserprobte Studienkollegleiter) widmet sich den frühen Menschen in der Wüste wie sie aus Reliefdarstellungen und Artefakten zu erschließen ist und Gerhard Göttler (der Reiseschriftsteller) wendet sich den Menschen der Sahara zu und deren Leben zwischen Tradition und Moderne. 'Die Sahara' ist also weitaus mehr als 'nur' einer unter anderen Sahara-Bildbänden. Denn: Die Texte ergänzen gleichgewichtig die Bilder ' und umgekehrt. Wer deshalb die größte Wüste der Erde bildlich erleben will und gleichgewichtig eine geographisch-historisch-ethnographisch-soziologische 'Länderkunde' sucht, der sollte unbedingt zum vorliegenden Band greifen, nicht zuletzt, um augenfällig zu verstehen, daß Wüste ' al Khala’, arabisch: das Leere ' weit mehr ist als die bloße Metapher für Verlassenheit und Ödnis.