Europa und die Welt in der Geschichte

Akademische Festschriften ' voluminöse zumal ' sind allzu oft wahre 'Aufsatzgräber', innere Linien bleiben kaum erkennbar und die Titel versprechen oft weit mehr als der Inhalt hält. Eine wohltuende Ausnahme ist 'Europa und die Welt in der Geschichte', gewidmet dem in der Universität Hannover lehrenden Dieter Berg. Dessen wissenschaftliche Schwerpunkte lassen sich sehr trefflich an Hand der Publikationsreihen umreißen, die er als Herausgeber betreut: u.a. 'Franziskanisches Leben', 'Europa in der Geschichte' und 'Studien zur Wissenschaftsgeschichte'; dazu ist er Redaktionsmitglied der Zeitschrift 'Wissenschaft und Weisheit'. Die Geschichte des Mittelalters in ihren vielschichtigen Facetten ist dabei verschränkt mit dem Bezugsraum Europa ' von regionalen bis zu kontinentalen Kontexten. Die diesem Œuvre zugeordneten 57 Beiträge der Festschrift sind in zehn Kapiteln geordnet: Geschichte und Geschichtsbilder ' Geschichtskultur und Geschichtsschreibung ' Geschichtsphilosophie und Theologie ' Bildungswesen und Bibliotheken ' Interkultureller Dialog und Konflikt ' Kirche und Gesellschaft ' Expansion und Integration ' Städte und Landschaften ' Krisen und Umbrüche ' Krieg und Gewalt. Damit schließt die Berg-Festschrift zugleich weitere im Historischen Seminar in Hannover vertretene Schwerpunkte ein, so etwa den der Weltgeschichte. Das Ergebnis ist ein vielseitige Themen abdeckendes Lesebuch zur Geschichte als Wissenschaft in aktuellen Forschungsfeldern und -ansätzen. Die Berg-Festschrift ist damit genau das Gegenteil eines 'Aufsatzgrabes' ' sie ist vielmehr eine wahre 'Fundgrube', in der man reichlich fündig wird.