Polnische Außenpolitik als Ansatzpunkt

Wie die Christianisierung wichtiger Räume Ostmitteleuropas vor eintausend Jahren ein historisches 'Neueuropa' geschaffen hat, so hat die EU-Osterweiterung 2005 für Polen, Ungarn und andere Staaten eine 'Rückkehr nach Europa' bedeutet. Polen und Ungarn wurden dadurch 'EU-Ins'. Bulgarien und Rumänien folgen. Andere osteuropäische Staaten ' Belarus, Moldau, die Ukraine und die Rußländische Föderation ' bleiben dagegen weiter 'EU-Outs'. Die Frage nach der Interaktion zwischen der EU und den 'EU-Outs' liegt daher auf der Hand. Vor allem Polen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Das gilt insbesondere im Blick auf den polnischen Nachbarn Ukraine. Es ist deshalb geradezu ein Glücksfall, wenn sich ein junger ukrainischer Autor und Absolvent des Aachener RWTH-Zusatzstudiengangs 'Europastudien' in seiner (vom polnischen Generalkonsulat in Köln) preisgekrönten Magisterarbeit dem Thema der polnisch-ukrainischen Beziehungen nach 1989 widmet und dabei das Augenmerk auf die polnische Außenpolitik als Ansatzpunkt einer EU-Ostpolitik richtet. Dies führt zu vier Themenkreisen: Polnische Außen-, Europa- und Ostpolitik nach 1989 ' Außen- und Ostpolitik der EU ' Polnisch-ukrainische Beziehungen aus polnischem Blickwinkel ' Strategien für die zukünftige Ostpolitik der EU. Die polnisch-ukrainischen Beziehungen sind dabei geradezu ein Paradigma der Interaktion osteuropäischer 'EU-Ins' und 'EU-Outs'. Unter diesem Aspekt hat der Autor Quellenmaterial erschlossen und aufbereitet, das grundlegende Innenansichten ermöglicht. Dazu trägt auch der Anhang des Bandes mit seiner Zeitleiste, seinen Karten und einer Zusammenstellung von EU-Erklärungen zu den Beziehungen mit der Ukraine, Belarus, Moldau und der Rußländischen Föderation bei. Dem Europäischen Zentrum für Integrationsforschung in Aachen ist deshalb zu danken, daß es diese anregende Arbeit durch seine Studien zur europäischen Integrationsforschung zugänglich gemacht hat.