Die Arabische Welt im Spiegel der Kulturgeographie

Die arabische Welt ist ein Forschungsraum zahlreicher deutscher Geographen, darunter Herbert Popp, Fred Scholz oder Eugen Wirth. Zu diesem Forscherkreis zählt auch der Mainzer Geograph Günter Meyer. Er hat es mit 28 weiteren Autoren unternommen, ein differenziertes kulturgeographisches Bild des Raumes zwischen Mauretanien und Oman zu zeichnen, wobei die über 50 Beiträge sechs Themenkreise behandeln: die arabische Stadt, Wasserprobleme und ländliche Entwicklung, Wandel der Gesellschaft, Entwicklung der Wirtschaft, Tourismus, Migrationsprozesse.
Der Band greift also Themen auf, die für die arabische Welt kulturlandschaftsprägend sind. Er fördert damit ganz wesentlich den Dialog zwischen Okzident und Orient ' ein Anliegen, das sich das an der Mainzer Universität beheimatete 'Zentrum für Forschung zur arabischen Welt' (ZEFAW) als Leitziel gesetzt hat. Gerade nach dem 11. September 2001 ist die Notwendigkeit eines solchen Dialogs auf der Grundlage fundierter Kenntnisse wichtiger denn je.
Dazu trägt der in jeder Hinsicht opulente Sammelband in hervorragender Weise bei. Er entfaltet die einzelnen Themenfelder im Blick auf die gesamte arabische Welt wie in für das Ganze typischen Regionalbeispielen. Er wird so für längere Zeit zum unangefochtenen Standardwerk. Denn dem Herausgeber ist für die ZEFAW-Veröffentlichungsreihe ein kaum zu überbietender Auftakt gelungen. Möge deshalb in geowissenschaftlicher Ergänzung zur 'Arabischen Welt im Spiegel der Kulturgeographie' auch einmal ein ähnlich ausgestatteter physisch-geographisch orientierter Band möglich sein. Auf jeden Fall darf man aber auf weitere Veröffentlichungen der begonnenen Reihe sehr gespannt sein.