Nie waren Reisen häufiger (auch in klimatisch ungünstigste Gebiete der Erde), nie die Verflechtung der Menschheit größer auf unserem Planeten als im heutigen Zeitalter der Globalisierung. Da kommt dieses Taschenbuch in verbesserter zweiter Auflage zur rechten Zeit, noch dazu, wenn es so auf praktische Belange abgestellt ist. Beispielsweise das herausnehmbare, vierseitige „Informationsblatt für Tropenreisende“ mit kurzgefaßten Ratschlägen vor und nach der Reise (Risiken; Impfungen), Verhaltensmaßregeln für das häufigste Gesundheitsproblem – den Durchfall – und den wichtigsten, ernst zu nehmenden Problem – die Malaria –, sowie mit Hinweisen zur Zusammenstellung der Reiseapotheke. Weiter ist an diesem Buch hervorzuheben der Anhang mit Antworten auf die häufigsten Fragen aus der tropenmedizinischen Sprechstunde, Adressen tropenmedizinischer Einrichtungen, Angaben zur weiterführenden Literatur sowie Tabellen und Landkarten zum Vorkommen ausgewählter Krankheiten einschließlich der spezifischen Endemiegebiete.
Kernpunkt des Taschenbuches ist das 150 Seiten starke vierte Kapitel, in dem die einzelnen Tropenkrankheiten übersichtlich mit (rosa unterlegten) Tabellen und (auch farbigen) Abbildungen sorgsam gegliedert abgehandelt werden: Durch Arthropoden übertragene Krankheiten (virale, bakterielle und Protozoonosen); oral erworbene Infektionen, sexuell und parenteral übertragene Erkrankungen, perkutan erworbene Infektionen, sowie Kontaktinfektionen. Ein Abschnitt ist auch tropischen Gifttieren (Schlangen, Spinnen und Skorpione) gewidmet, obwohl das Gefährdungsrisiko gering ist.
Die Autoren (aus Starnberg, Berlin, Dresden) betonen ständig, daß Malaria immer noch die am häufigsten erworbene spezifische Tropenkrankheit ist (über 80% der bei Tropenheimkehrern gemeldeten Malariafälle stammen aus Afrika!), und wie wichtig dabei die sofortige Mikroskopie des gefärbten Blutausstriches ist. Die Malaria-Serologie eignet sich nicht zur Akutdiagnostik! Beim Verlassen darauf kann bei schwerer Malaria tropica der lebensrettende Einsatz der spezifischen Therapie verzögert werden.
Hilfreiche Tips finden sich immer wieder im Text: Daß z.B. die Tuberkulose-Impfung (BCG) als Reiseimpfung obsolet, der Impfschutz gegen Diphtherie jedoch, besonders bei Reisen nach Osteuropa, sehr wichtig ist. Oder daß beim Schutz gegen Poliomyelitis die Injektionsimpfung nach Salk der oralen Impfung vorzuziehen ist. Auch andere Hinweise werden eingestreut, daß z.B. in die Reiseapotheke ein elektronischer Fieberthermometer, weil stabiler, statt eines Quecksilberthermometers einzupacken ist.
Fazit: Eine sehr empfehlenswerte, gut verpackte Fülle von Informationen für alle, Ärzte wie Laien, die mit Tropen zu tun haben und ein hervorragender und allemal handlicher (19x12 cm) Reisebegleiter für die Tropen!