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Psychologie und Sozialwissenschaften für Pflegeberufe 2 - WLA-Online - Wissenschaftlicher Literaturanzeiger
Psychologie und Sozialwissenschaften für Pflegeberufe 2
Klinische Psychologie, Behinderung, Soziologie

Ritualisierte und – nicht zuletzt durch das „moderne“ Qualitätsmanagement – über-routinisierte und damit der Gefahr der Un-Kritik laufende Verhaltensweisen in der Krankenpflege müssen durchbrochen werden, neue Denkweisen und reflektiertes Handeln sind gefordert.

Die vier im ersten der beiden Bände angesprochenen Themenkreise (Grundlagen der Psychologie, Entwicklungspsychologie, Pädagogik, Sozialhygiene) sind gut gegliedert und leicht verständlich geschrieben. Hilfreich sind auch die jeweiligen Zusammenfassung und die sich daran anschließenden Fragen zur Wissensüberprüfung und -reflexion. Allerdings kann das Werk naturgemäß auf der vorgegebenen Seitenzahl dem Leser nur einen groben Überblick über die vielschichtige Thematik verschaffen, macht als Einstieg in die Materie gleichzeitig aber auch „Lust auf mehr“. Die Vertiefung wird einem durch Quellenangaben dann auch wesentlich erleichtert.

Im Vergleich zum ersten Band gewinnt der zweite. Er ist, genau wie der erste, übersichtlich aufgebaut und strukturiert gegliedert, dabei verständlich geschrieben, trotz der manchmal etwas trockenen Theorie. Ausgezeichnet hebt sich von diesem hohen Qualitätsniveau noch der Abschnitt über die „Klinische Psychologie“ ab, der dem Leser einfühlsam zu einem tiefgründigeren und damit den Betroffenen und Patienten gegenüber würdigeren Verständnis deren Situation verhilft, gleichzeitig aber auch die schwierige Situation der Pflegekräfte als Mittler in den Spannungsfeldern zwischen Patient – Arzt – Angehörige – Gesellschaft überdenken läßt. Auch dabei sind die einzelnen Kapitelzusammenfassungen und unmittelbar anschließenden Wissensfragen zur Selbstüberprüfung eine gute Unterstützung.

Zwei Bände, mit denen jeder in der psychiatrischen Pflege Tätige auseinandergesetzt haben sollte.