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Objects for Eternity - WLA-Online - Wissenschaftlicher Literaturanzeiger
Objects for Eternity
Egyptian Antiquities from the W. Arnold Meijer Collection

Meistens verbringen Objekte, die von Privatsammlern auf dem Antikenmarkt erworben oder von der Familie weitervererbt wurden, ihr Dasein fernab der Öffentlichkeit; doch zumindest für eine Privatsammlung schafft dieser Ausstellungskatalog hier Abhilfe und stellt erstmals die über 200 außergewöhnlich gut erhaltenen Stücke des Niederländers W. Arnold Meijer vollständig in Text und Bild vor. Schon auf dem Cover des Katalogs begrüßt uns das lächelnde Antlitz einer Amunstatue und lädt uns ein, in die wunderbare Welt des Alten Ägyptens einzutauchen und die teilweise über 5000 Jahre alten, für die Ewigkeit bestimmten Objekte zu bewundern. Sie alle werden hier ins rechte Licht gerückt.

Erschienen ist der großformatige Katalog in englischer Sprache anlässlich einer Sonderausstellung, die vom Herbst 2006 bis zum Frühjahr 2007 im Allard Pierson Museum in Amsterdam zu sehen war. An der Publikation mitgewirkt hat ein Team von zwölf international anerkannten Experten, die die Objekte fachkundig kommentieren und kleine Exkurse zu Material, Herstellung etc. geben.

Gegliedert ist der vorliegende Band in drei chronologisch aufeinander aufbauende Abschnitte, welche die gesamte Geschichte des Alten Ägypten abdecken, d. h. von der prädynastischen bis zur römischen Zeit. Der erste Teil stellt Objekte der prädynastischen Zeit, des Alten sowie des Mittleren Reiches vor (ca. 3200-1700 v. Chr.).
Einen Schwerpunkt bilden dort die 24 Steingefäße der Frühzeit und einige Holzplastiken des Alten Reiches. Des Weiteren besitzt die Sammlung eine ' einst bunt bemalte ' 92 cm hohe Scheintür des Anch-ef aus der Ersten Zwischenzeit, welche ein typisches Element früher Grabarchitektur darstellt. Scheintüren waren eine Art Schnittstelle zwischen der Welt der Lebenden und dem Jenseits, in deren zentraler Position sich fast regelmäßig die sogenannte Speisetisch-Szene befindet: Dort sitzt der Verstorbene vor einem Tisch und empfängt die ihm dargebrachten Opfergaben. Darunter sind hier zwei symmetrisch angeordnete Udjat-Augen abgebildet, durch die der Tote symbolisch in die Welt der Lebenden zurückblicken konnte. Aus dem Mittleren Reich verfügt die Sammlung über einige Schmuckelemente und ein unbeschriftetes Granodiorit-Uschebti, welches zu den ältesten bekannten Uschebtis in Mumienform zählt und schon allein aufgrund seiner Robustheit und außerordentlichen Größe von 27,8 cm ein hervorragendes Zeugnis altägyptischen Kunsthandwerks darstellt. Der nächste Abschnitt widmet sich den Stücken aus dem Neuen Reich und der darauffolgenden Dritten Zwischenzeit (ca. 1500-650 v. Chr.).
Unter zahlreichen Schmuckgegenständen ist auch eine Halskette mit 20 goldenen Fliegen-Anhängern tadellos erhalten. Diese besondere Kette war wohl ursprünglich eine militärische Tapferkeitsauszeichnung. Unter weiteren hervorragenden Fayence-, Stein- und Holzobjekten befindet sich auch eines von heutzutage fünf bekannten königlichen Holzuschebtis von Ramses IX., das hier erstmals präsentiert wird.

Im Verlauf der weiteren Seiten werden glänzende Schmuckstücke, zahlreiche Schutzamulette und 19 ' meist aufrecht schreitende ' bronzene Götterfiguren (in der typischen Schritthaltung mit dem linken vor dem rechten Bein) fast aller prominenten Götter des Alten Ägypten dem Leser nahegebracht. Dieser letzte Abschnitt thematisiert die Zeitspanne von der Spätzeit bis zur griechisch-römischen Epoche (ca. 650-30 v. Chr.).

Interessant ist hier ein seltener Miniatur-Würfelhocker von ca. 6 cm Höhe. Er stellt einen hockenden Mann dar, der seine Arme über den Knien gekreuzt hat. Die Inschrift benennt ihn als Pa-iu-(en)-Hor, Gottesvater des Amun in Karnak. Aus der Ptolemäischen Epoche beinhaltet die Privatsammlung auch eine vollständig erhaltene Horusstele aus Serpentinit. Auf der Vorderseite steht der Horusknabe mit seinen Füßen auf Krokodilen, während seine Hände weitere gefährliche Tiere wie Skorpione, Schlangen oder Löwe und Gazelle ergreifen. Auf der Stelenrückseite werden in 14 Zeilen magische Sprüche wiedergegeben ' mit dem Zweck, die Menschen vor tödlichen Bissen solcher Tiere zu verschonen.

Jedes dieser im Katalog gezeigten Stücke wird mithilfe von Fotos in hoher Bildqualität und unter Nennung des Materials, der Maße sowie der Inschrift in Übersetzung vorgestellt. Für Ägyptologen befinden sich im Anhang zusätzlich die hieroglyphischen Inschriften. Außerdem werden bei nahezu allen Objekten Datierungskriterien angeführt und vereinzelt auch Parallelobjekte anderer Sammlungen und Literaturhinweise genannt. Die Funktionen und Entwicklungen der einzelnen Objektgattungen werden, wenn möglich, auch in Verbindung zu dem jeweiligen Fundkontext gesetzt. Dazu geben zahlreiche Exkurse Aufschluss über Materialien oder Glaubensvorstellungen der Ägypter: So werden nützliche Informationen über die ägyptischen Gesteinsarten, Holz, Fayence, Glas und Bronze an passender Stelle eingestreut; des Weiteren wird das Alltagsleben und der Götterkult, anhand der prominentesten Gottheiten Amun, Ptah und Osiris, sowie die Funktionen der Amulette, der Schmuckgegenstände und der Skarabäen erläutert.

Wichtige Informationen zur Erwerbungsgeschichte aller Stücke (mit genauer Angabe der Händler und dem Ankaufsjahr), einzelne Datierungsergebnisse der C 14-Datierung und die Hieroglypheninschriften der beschrifteten Exemplare finden Interessierte im Anhang.

Alles in allem handelt es sich hier um einen sehr anschaulichen und nützlichen Katalog, welcher mehr als 200 einzigartige Aegyptiaca vorstellt, die in Vollständigkeit und Qualität ihresgleichen suchen. Da die Objekte aus allen Epochen der ägyptischen Geschichte stammen, lässt sich für Ägypteninteressierte die Entwicklungsgeschichte schnell und einfach nachvollziehen. Ein weiterer Pluspunkt dieser Publikation ist die reiche und hochauflösende Bebilderung, teilweise mit Vergrößerungen einzelner Details oder mehreren Seitenansichten der Objekte.
Wie wichtig solche Publikationen sind, wird jedem Wissenschaftler klar sein, da sie relevante Referenzquellen darstellen und so eventuelle Lücken der Entwicklungsgeschichte schließen können.