Tatsache Evolution: Was Darwin nicht wissen konnte

Man wird mit den Evolutionstheoretikern nicht verhandeln können und wollen: zum harten Kern gehört, dass Evolution ein 'realhistorischer Prozess' war und weiterhin ist (S. 79), allerdings Tausende, ja Millionen von Generationen benötigt, um in echt eine Nase zu einem Elefantenrüssel zu machen; wissenschaftstheoretisch ' etwa von Karl Popper her ' als (Hypo-)These oder Postulat zu begreifen, aber als eine Theorie, die 'im Prinzip bestätigt' werden konnte (mal abgesehen davon, dass es bei Popper überhaupt keine letzbegründet bestätigten Hypothesen und Theorien geben kann). Die Evolutionstheorie widersteht weiterhin Falsifizierungsanstrengungen und ist durch einzelne Ereignisse belegbar. Evolution ist 'als Tatsache anerkannt', das bedeutet auch: 'All organic beings which have ever lived on this earth may be descendend from some one primordial form' (sic!, S. 81). Immerhin: may be. Das mag in der Praxis so sein, taugt aber noch nicht für die Theorie.
Zweifellos gibt es Problemzonen der Evolutionstheorie; hierher gehören z.B. auch der 'Ursprung menschlicher Emotionen' (S. 107ff.). Man gerät da in windige Regionen. Die qualitative Differenz zum Tier wird eingeebnet; z.B. gibt es zweifellos Vorformen von Sprache (Warnschreie, das Schnurren des ' 'zufriedenen', also sattgefressenen ' Katers). Aber mitleidende Sorge bei Elefanten als Faktum zu konstatieren (z. B. S. 99: 'Dickhäuter, die über ein außergewöhnlich großes Gehirn verfügen, empfinden beim Tod verwandter und fremder Artgenossen Trauer'), bleibt Interpretation. Und die bedarf der Evaluation. Und die wird sich ruhig verhalten. Das Leben der Elefanten 'wird durch die Abnutzung der letzten Mahlzähne (Molaren) begrenzt: Nach Abtrag der Zahnrillen können die ausgewachsenen, alternden Tiere nicht mehr kauen und sterben einen langsamen, grausamen Hungertod.' Das wird schon als Fehlen eines vernünftigen Designers interpretiert. 'Während dieses letzten Lebensabschnittes werden die sterbenden Elefanten in der Regel [!] von mitleidenden Artgenossen, die keine direkten Verwandten sein müssen, aufgesucht.' (S. 100) Hier sind zweifellos, bei entsprechender Kreativität und Sachkenntnis, andere Interpretationen möglich. Der Elefant als Herdentier 'kümmert' sich um die Angehörigen seiner Horde, das hat er als Instinkt, zusammen ist er stärker, er hat aber kein Mitleid. Er verhält sich wie weiland die Genossen in der ruhmreichen DDR: keinen zurücklassen, alle mitnehmen, war da einmal Devise bei der Verwirklichung des Sozialismus. Solche Beschreibungen unterliegen wissenschaftstheoretisch einem uralten, gut bekannten Topos: der Anthropomorphisierung. Was im Hirn dieses Viehzeugs vorgeht, bleibt vorderhand ein ignotum.
Mitleid empfindet der forschende Biologe, ganz wie Multatulis kleiner Junge, nicht das Tier:
'Zie eens, myn zoon, hoe wys de Voorzienigheid alles gemaakt heeft. De vogel legt zyne eieren in deszelfs nest. De jongen zullen uitkomen tegen de tyd dat er wormpjes en vliegjes zyn om dezelve te voeden. Dan zingen zy een loflied ter ere van de Schepper die Deszelfs schepselen overlaadt met weldaden ... Zingen de wurmen mee, papa? Het vragend zoontje wacht nog altyd op antwoord.'
['Schau her, mein Junge, wie weise die Vorsehung alles geschaffen hat. Der Vogel legt seine Eier ins Nest. Die Jungen werden ausschlüpfen, genau dann, wenn es Würmer und Fliegen gibt, mit denen er sie füttert. Dann singen sie ein Loblied zur Ehre des Schöpfers, der seine Geschöpfe mit Wohltaten überhäuft ...
Singen die Würmer mit, Papa?
Der fragende Junge wartet noch immer auf Antwort.'
Der Text (Multatuli, Ideeën, S. 345) ist 1861/62 entstanden. Der Prophet Jesaja hat im Alten Testament das Desiderat des kleinen Jungen als erfüllt antizipiert: 'Gerechtigkeit wird der Gurt seiner [Gottes] Lenden sein [...] Da werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den Böcken lagern. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben. Kühe und Bären werden zusammen weiden, dass ihre Jungen beieinander liegen, und Löwen werden Stroh fressen wie die Rinder.'
Mitleidende Sorge, wie sie Goethe im 'Faust' und Heidegger in 'Sein und Zeit' entfaltet haben, darf weiterhin als Anthropinon behauptet werden, das auf frühen evolutionären Stufen (noch) nicht vorkommt.
Eine Problemzone ist die sog. Biogenese, die Erforschung des Ursprungs des Lebens;  hier herrschen schon bei Darwin naive, niedliche Vorstellungen von 'some warm little pond' (S. 100), in dem Lebewesen entstehen, die sog. Ur-Tümpelthese, die eine fatale Nähe zum Schlammhaufen des Philosophen hat, wie das Mittelalter Aristoteles nannte. Er glaubte daran, dass Mücken, Käfer, Würmer in Schlammhaufen entstehen. Die Chemie der Origin-of-Life-Experimente freut sich seit über zwei Jahrhunderten überschäumend über die 'Entstehung organischer Moleküle aus anorganischen Substanzen' (S. 106f.); sie tritt auf der Stelle. Goethe hat das Spielchen schon im 'Faust' in der Figur des Homunculus problematisiert und ironisiert. Ontologisch gesehen gehören diese 'Experimente' und die daran sich knüpfenden optimistischen Prognosen in die Kategorie der frommen Wünsche. Vorderhand darf man behaupten, auf die Chance hin, sich in ferner Zukunft so unendlich zu blamieren wie der Papst mit Galilei, dass auf dem Meer der Biogenese kein Land zu sehen ist.
Wohl zu verstehen (wohlverstanden ist ein Fachterminus der Husserlschen Philosophie): die Biologie darf/soll/muss morgens, mittags, abends, nachts Origin-of-Life-Experimente machen: es ist aber nicht wissenschaftlich, etwas zu behaupten, was weit über die heute bekannten Ergebnisse hinausgeht. Die Forschungen können nicht auf der Agora stattfinden sondern nur im stillen Labor. Hier ist bei den Biologen Glaube und Hoffnung.
Nachdrücklich trennt Kutschera Fakten und Interpretationen, das ist für das Ohr eines non-scientist, eines, der die humanities vertritt, etwas vornietzscheanisch, ja schon vorkantisch. Wenn das so durchgehen soll: Fakten und Interpretationen, dann brauchen wir Evaluationen zusätzlich.
Man kann zwischendrin festhalten; es gibt

' logische Gewissheiten; sie werden von der Mathematik formuliert; das sind, wie der Prager Philosoph Bolzano sagte, Sätze vor Gott. Auch die allerletzte Instanz muss sich daran halten.
' objektive Fakten (im Sinne Kutscheras); sie werden von den natural sciences formuliert, von Physik, Chemie, Biologie, Geologie, Astronomie. Sie bleiben, als sinnenwahrnehmungsabhängig immer empirisch ungewiss. Sie gelten auch nur für uns, nicht an sich selber. Hier bleibt ein prinzipieller Vorbehalt, den Kant, wenn auch menschlich gebrechlich, so doch subtil diskutiert hat mit den Termini Ding an sich und Erscheinung. Die menschliche Farbwahrnehmung ist abenteuerlich (falsch), die Raumwahrnehmung nur dreidimensional; viel Sinne für viele Wirklichkeiten fehlen uns (UV-Licht, Magnetfelder, Elektrizität). Die Wirklichkeitswelt der scientists ist eine ganz eingeengte.
' Es gibt Interpretationen, z.B. mitleidende Elefanten. Genauer: es gibt eine Beobachtung: gesunder Elefant 'besucht', geht zu einem kranken. Diese Interpretationen sind kontextgesteuert, hier vom System Mensch her, sie sind anthropomorphisierend. Der archimedische Punkt ist der realexistierende lebende homo sapiens.
' Es gibt Evaluationen, rückgekoppelte Vernetzungen, zweite Beobachtungen, abhängig von 'Weltanschauungen'. So vergessene Opas wie Dilthey werden hier wieder lebendig. Zwischen philosophischen und szientifischen Menschen ist hier eine Barriere wie zwischen Musikalischen und Unmusikalischen, wie zwischen Wasser und Land, Berg und Tal.

Vom point of view eines Beobachters, der tatsächlich wie Karl Mannheim sich als freischwebende Intelligenz begreift ' ein Konzept, das hart angegriffen wurde  ', in seinem Jean Paulschen Luftschiff mit dem Luftschiffer Gianozzo die Sache (fast) vom Mond aus besieht, auf diese regionalen Auseinandersetzungen herabblickt, stellt sich die Sache anders dar. Dass 'die Erde unvorstellbare 4 527 Millionen Jahre alt ist', mag ein Faktum sein; dass 'es in der Natur kein intelligentes design gibt' (Verlagsprospekt), ist eine Interpretation, die keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit erheben kann. Gott, als designer, als theologisch-philosophischer Begriff, ist für uns absconditus, ineffabile, unbegreiflich; denkbar ist, horribile dictu et auditu, dass er circenses ' die circenses der Römer waren von der Vernunft veranstaltet ', seit unendlichen Milliarden von Jahren spielt, wir sind heute die n-milliardste Staffel, es gab uns ähnliche oder unähnliche Welten schon Milliarden Mal, auch z.Zt. existieren Milliarden und Milliarden von Welten, er veranstaltet circenses, zu denen die Pest in Venedig gehörte, die die Bevölkerung mehr als dezimierte, zu denen die ganzen 'Grausamkeiten der Natur' zählen, an die Kutschera erinnert.
Der theologisch examinierte Darwin wird zum Atheisten, weil seine Tochter früh stirbt; so ein Verhalten ist kein Argument. Es gab Juden, die wurden durch den Holocaust atheistisch, andere orthodox, die ostjüdischen, strenggläubigen Chassidim gingen JHWH lobend und preisend, sich als Erwählte wissend ins Gas. Die Evolutionsbiologie begeht eine metabasis eis allo genos, wenn sie einen designer leugnet; neben dem, was sie beschreibt, neben all 'den unglaublichen Grausamkeiten in der freien [oder ist es doch die unfreie?] Natur' (S.99), neben den verständig, vernünftig gesehen Kapriolen, Unsinnigkeiten der natürlichen Ereignisse, bleibt Platz für ein uns unverständliches design. Formulierungen wie das 'erbärmliche 'Zahn-Design' der Elefanten und andere Fehlleistungen der Evolution' (S. 314) helfen hier nicht aus dem Schneider. Vergänglichkeit, Vergängnis, Sterblichkeit gehören mit zum design. Hier täte die Erinnerung an einen Gedanken der antiken Skepsis wohltuende Wirkung: sie übten, wo immer es nötig war, ĕpochē, Urteilsenthaltung.
Die Annahme eines ewigen Gottes ist genau so (un)wahrscheinlich wie seine Leugnung. Die Evolutionstheorie darf sich nicht in die Sackgasse der Kreationisten locken lassen und wie Kafkas Maus in die Fänge der Katze laufen. Das literale Verständnis des Heiligen Textes ist schon philologisch nicht haltbar. Die Evolutionstheorie begibt sich unter alles Niveau, wenn sie sich auf kreationistische, sektiererische  Esoteriken einlässt. Das ist kein Gegner, da diese Positionen innerhalb ihres eigenen Systems: der Theologie, als minoritäre Devianzen plausibel erkannt sind. Übrigens ganz im Sinne der Prinzipien der Evolutionstheorie: es sind durch Mutation entstandene Varianten.
Allerdings ist ein (dogmatischer) Universalitätsanspruch ' alles ist Evolution ' nicht haltbar (cf. S. 88), solange einige harte Nüsse nicht geknackt sind: die Entstehung des Lebens, das Sein der Seele, solange darf das Denken ruhig bleiben. Es ist aber klar: so wie die Theologie seit Kant unter Kuratel steht, so steht auch die Evolutionstheorie vor dem Forum einer demokratischen Vernunft, die unter Beteilung aller an der Wahrheit argumentierend arbeitet. Das Tribunal einer philosophischen Rationalität beleuchtet auch den blinden Fleck der Evolutionstheorie bzw. im Plural deren blinde Flecke (ist der Verlust des Fells beim homo sapiens erklärbar? Oder ist er eine 'Fehlleistung' der Evolution?).
Übrigens, unsortiert dazwischen: auffällig oft werden die Worte 'zufällig' und 'Zufall' gebraucht; das irritiert den Laien-Leser; auch das, was als Zufall erscheint, steht in einer geschlossenen Kausalkette.
Religion ist rational rekonstruiert dies: die Hoffnung auf die drei Großen Gs: auf Gott als Garanten der Glückseligkeit (einer unsterblichen Seele). Das ist die Position von Kant, Goethe, Schiller. Dieser Glaube ist durch Wissenschaft ' jedenfalls vorderhand, in überschaubaren Zeiträumen ' nicht widerlegbar. Der positive Glaube der realexistierenden Religionen, der Mythos, muss von der philosophischen Religion, der Religion Kants, getrennt werden. Glaube heißt, den Mythos affirmieren, Religion hat damit nichts zu tun..
Dass die Buren etwa sich als erwählte wussten, mit Darwin als favoured race, dass sie Schwarze ansahen als physei douloi, als Sklaven von Natur aus, wie der Philosoph Aristoteles schon formulierte, hat mit Gott, mit Religion nichts zu tun. Viel aber mit Mensch, Menschlichkeit, allgemeiner menschlicher Gebrechlichkeit, mit Verfehlung usw. Evolutionär ist das System Religion nicht zu knacken, wohl vielleicht das, was als positiv geltende Religion als Glaube Anspruch auf Beachtung erhebt, in Form des Mythos existiert (das Jesulein in der Krippen und am Kreuz, Weihnachten, Karfreitag, Ostern). Es gibt indes mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, Horatio, als unsere Wissenschaft bislang im Kopf hat.
Keineswegs ist die Evolutionstheorie 'bewiesen' so wie etwa Gesetze der Astronomie. Es gibt eine Fülle von innerevolutionsbiologischen Kontroversen (verschiedene Evolutionstheorien), es gibt beobachtete, beschriebene Objekte, besonders auch paläobiologischer Art, paläogeographischer Art; der Weg vom Objekt zu einem Ereignis (einem Prozess) ist aber gespickt mit Vermutungen, Wahrscheinlichkeiten. Man darf z.B. erinnern, dass die Großen Theoretiker ' Charles Darwin, Ernst Mayr ' nur minimalstes Datenmaterial haben und auswerten (Darwin schreibt 1100 Seiten über Krebse; na und? Sagt da respektlos Klein Erna, die keine Glaubenskraft hat).
Die Evolutionsbiologie, im konkurrentistischen Konzert der Interdisziplinarität, hat Strategien der Immunisierung entwickelt (Selbstimmunisierungstendenzen, die man auf andere Art z.B. auch in der Psychoanalyse nachweisen kann); es sind besonders drei: die Annahme, dass [der] Zufall eine konstitutive Rolle spiele, Evolution ist zufällig, nicht intentional gerichtet. Damit kann man alles 'erklären', z.B. die Entstehung des Lebens auf der Erde und das Misslingen aller Versuche, Leben herzustellen: der ' sowieso mathematisch gar nicht mehr formulierbare unwahrscheinliche ' Zufall, dass Leben entsteht, ist noch nicht wieder eingetreten: hier war der Zufall, hier war er nicht (Sprachfähigkeit der Affen: die müssen evolutionstheoretisch noch einige hunderttausend Generationen ' so wie der Lottospieler auf sein Glück ' auf den Zufall warten, der sie zu sprechenden Wessen macht).
Die zweite durch Argumente nicht zu widerlegende Strategie sind die 'Fehlleistungen der Evolution' (Kutschera S. 314), wenn irgendetwas nicht in das argumentative Konzept passt, dann ist es eine Fehlleistung: die Geweihe der Hirsche. So etwas ist für den ungläubigen Laien, der im Darwin-Jahr gerade den Satz auswendig gelernt hat, alles ist evolutionär ' eine harte Zumutung. Religiöses Bewusstsein: Fehlleistung, überhaupt: geistige Prozesse: Kunst etwa, sinnlose Fehlleistung besonders die moderne Kunst, die niemand mehr versteht.
Ein Drittes ist das Argument auf Biegen und Brechen. Es wird z.B. bei Religion aktiviert. Wie ist religiöses Verhalten evolutionstheoretisch zu erklären? Warum entsteht es? Warum kann es sich halten? Der amerikanische Anthropologe Richard Sosis hat nachgewiesen, dass religiöse Gemeinschaften, die nach strengen und strengsten Regeln ihren Alltag bestimmen, länger bestehen bleiben als Gesellschaften mit wenig strengen Bestimmungen.
Hierher gehört auch die evolutionäre Erklärung moralischer Prinzipien: Elternehrung. Tatsächlich haben Populationen, die ihre Alten und Kranken mitschleppen auf ihren nomadischen Migrationen Nachteile. Diese Nachteile werden aber, beiherspielend hätte Hegel gesagt, zu Vorteilen: der Opa weiß, wann welches Vieh zur Tränke kommt, die Oma weiß, was zu tun ist, wenn das Baby Fieber hat. Alte sind in schriftlosen Jahrhunderttausenden die Bibliothek des Wissens und der Erfahrung. Jede Population ist gut beraten, die sich daran intuitiv hält und keine konkrete Kosten-Nutzen-Rechnung aufmacht.
Indes, hier werden Genesis und Geltung velwechsert. Das eine ist die schon von Nietzsche 1887 beschriebene Genealogie der Moral: sie wurde, als Mitleidsmoral, von den exilierten Juden, die ihren brutalen Herren ein schlechtes Gewissen machen wollten, in Babylon erfunden. Unabhängig davon hat Moral eine aus rationalen Gründen belegbare Geltung.
Da alles Evolution ist, passt auch alles in das theoretische Konstrukt der Evolutionsbiologie. Etwa: es gibt Hunderte von Arten, die soziale Strukturen entfaltet haben, d.h. Teile von ihnen verzichten sogar auf Fortpflanzung, dafür wird Artgenossen geholfen. Das humane Beispiel ist hier das Mutter-Teresa-Syndrom. Die Hilfsbereitschaft, das beobachten die Biologen, steige mit dem Grad der Verwandtschaft; estupendo, rufen da Spanier, das ist das Moses-Modell: liebe deinen Nächsten! (die moralische Formel wird schon im AT formuliert, vgl. z.B. 2.Mose 12,3 nicht erst bei Jesus, dazu auch: Erwin Leibfried, Die Bibel, dargestellt für die Gebildeten unter ihren Verächtern. Bd. 2 Exodus bis Joschua, 2004, S. 74)
Von all dem unberührt bleibt, dass Ulrich Kutschera ein großartiges Buch schreibt, fernab aller Unverständlichkeit ist es für den biologischen Laien nützlich lesbar, souverän argumentierend, spannend und das Denken anregend: im Darwin-Jahr ein Must auf jedem Bücherregal.