Ein außerordentlich wichtiger Faktor in der Geschichte des Römischen Reiches waren die Soldaten, die Legionen und ihre Generäle. E. Nemeth und F. Fodorean beschreiben in ihrem Werk Römische Militärgeschichte den Beginn der römischen Armee, deren Wandel, Erfolge und Niederlagen sowie bedeutende Personen in ihrer Geschichte, ex urbe condita bis zu dem Punkt, an dem das Reich sich destabilisiert, spaltet und zerfällt. Gegliedert ist das Werk in fünf Kapitel, die in chronologische Sinnabschnitte eingeteilt sind. Der Fokus liegt dabei eindeutig auf der Zeit der späten Republik bis zur mittleren Kaiserzeit. Der Aufbau eines jeden Kapitels folgt dem selben Schema: Bereits zu Beginn kann sich der Leser über die wichtigsten Daten des Abschnitts informieren. Wenn es historische Quellen zu einem Thema gibt, werden diese in deutscher Übersetzung in den Text eingebunden und Fachbegriffe werden an gegebener Stelle erklärt, sodass die Verständlichkeit des Textes verbessert wird. Darüber hinaus kann sich der Leser über die historischen Autoren am Ende eines jeden Kapitels in Form einer kurzen Biografie informieren. Das Register und die Literaturempfehlungen am Ende des Werkes sind überaus praktikabel, gerade wenn man sich weitergehende Auskünfte wünscht.
Auf inhaltlicher Ebene steht selbstredend das Thema des Krieges im Fokus. Hierbei wurden punktuell wichtige Schlachten herausgegriffen. Das Wissen, das in diesem Kontext dargelegt wird, entspricht in etwa dem Inhalt einschlägiger Geschichtswerke. Nur an wichtigen Stellen ergänzt man politische Ereignisse, um den geschichtlichen Verlauf besser zu verstehen. Darüber hinaus stellen Themen der Reformen und Strukturen des Militärs lesenswerte Abschnitte dar. Generell schien den Autoren die Verständlichkeit der Themen ein wichtiges Anliegen gewesen zu sein, sodass jeder Leser, auch ohne Vorwissen, dieses Buch problemlos verstehen kann. Nicht nur eröffnet sich dem Leser, wie Rom nach und nach durch seine Kriege zur Weltmacht aufstieg, sondern auch welche Reformen und welcher Wandel im Militär nötig waren, um dies umzusetzen. Schließlich wird dem Leser dargelegt, dass auch der Wandel im Militär dafür sorgte, dass das Reich destabilisiert wurde und schließlich zerbrach und unterging. Nicht nur die Verständlichkeit muss man den Autoren zu Gute halten, sondern auch die Tatsache, dass sie sich mit einigen Punkten der Forschung und Historiographie kritisch auseinandersetzen.
Wünschenswert wäre es jedoch gewesen, wenn die Autoren ein Übersicht beigefügt hätten, die die Entwicklung des Militärs über die Zeit hinweg veranschaulicht. Über die Notwendigkeit von den Unterkapiteln „Straßen- und Brückenbau“ sowie „Thermen“ kann man streiten. Auch wenn der Straßenbau stark mit der militärischer Expansion verwoben ist, wird dies nach Meinung des Rezensenten nicht deutlich genug hervorgehoben. Auch wenn die Erwähnung der Thermen als ein der wichtiges römisches Kulturgut nachvollziehbar ist, werden sie nicht genug in das Gesamtwerk eingebunden, sodass ein unvorgebildeter Leser nicht sofort den thematischen Zusammenhang erkennen kann. Letztlich sehen diese Abschnitte eher wie thematische Präferenzen der Autoren aus denn wie Aspekte der Militärgeschichte, selbst wenn man diese durchaus so werten kann.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass das Werk seinen Zweck erfüllt: Der Leser wird über die Römische Militärgeschichte informiert. Positiv dabei sind vor allem die hohe Verständlichkeit und die überschaubare Gliederung sowie die chronologische Vorgehensweise.