Das Buch 'Asien' gehört zur Reihe 'Planet Erde', die ausgewählte Umweltprobleme und Georisiken auf verschiedenen Kontinenten thematisiert. Im vorliegenden Band werden physiogene und anthropogen hervorgerufene oder verstärkte Umweltprobleme in den asiatischen Landschaftsräumen von der arabischen Halbinsel bis zum japanischen Inselbogen, von der russischen Taiga bis zur indonesischen Vulkanwelt vorgestellt. Der thematische Bogen reicht von der Biodiversität im Kaukasus über die Degradation der nordchinesischen Steppen bis hin zu den Folgen des globalen Klimawandels in China.

Die einzelnen Artikel wurden von vierzig namhaften Geographen verfaßt, die über eine hohe Regional- und Themenkompetenz verfügen. Das Buch soll sich nicht nur an Wissenschaftler, sondern vor allem an Geographie-Lehrkräfte richten, die die Umweltproblematik verstärkt in den Unterricht einbinden wollen. Neben den Schilderungen der Umweltprobleme bestimmter Regionen sind allgemeine Informationen zu Schlagworten in kurzen Kastentexten zusammengefaßt.

Von den insgesamt 21 Artikeln, die als Orientierungshilfen wichtige Informationen in den allgemeinen ökologischen Problemdiskussionen unserer Zeit geben, seien zwei beispielhaft erwähnt: Christian Opp diskutiert das Aralseesyndrom und stellt hierbei Szenarien der vergangenen und zukünftigen Entwicklung des Aralsees und seines Einzugsgebietes vor. Lorenz King et al. erläutern die Entstehung und Bedeutung von Hochwässern am Yangtze und geben damit wertvolle Hintergrundinformationen für die Diskussion um den umstrittenen Dreischluchten-Staudamm.
Die geoökologischen Themen des Buches werden spotlightartig dargestellt. Wer an Hand des wenig aussagekräftigen Titels 'Asien' eine systematische Gesamtdarstellung nach Umweltthemen oder Regionen erwartet, kommt nicht auf seine Kosten. Doch stellen die einzelnen Artikel eine repräsentative Auswahl geoökologischer Probleme des Kontinents dar und thematisieren diese durch oftmals prägnant formulierte und durch aussagekräftige Abbildungen unterstützte Texte. Meistens beschränken sich die Autoren allerdings auf die Darstellung eines Umweltproblems und seines komplexen Faktorengefüges, weisen aber nur sehr begrenzt auf Lösungsansätze hin.

Das Buch ist dennoch ein wertvolles Kompendium für die zahlreichen Umweltprobleme des asiatischen Kontinents, die aktuell diskutiert werden und auch vor dem Hintergrund globaler Klimaänderungen, einer wachsenden Bevölkerung, die mehr und mehr in ökologisch sensible Bereiche vordringt und knapper werdende Ressourcen immer stärker ausgebeutet, in Zukunft nicht an Bedeutung verlieren werden.