Ihrem Wörterbuch der Bodenkunde (1997) lassen die beiden Autoren nun einen bodenkundlichen 'Bildatlas' folgen. Er hat die weltweite Verbreitung der Böden zum Gegenstand. Beispielgebend ist dabei vor allem die umfassende Illustration mit einer Vielzahl von Verbreitungskarten, Diagrammen, Darstellungen der wichtigsten Bodencatenen sowie durch Photos von Bodenprofilen und einzelnen Bodenlandschaften.
Auch Aufbau, Gliederung und textliche Erläuterungen sind positiv hervorzuheben. Entsprechend den modernen Ansätzen in der Geographie gehen die Autoren nach Ökozonen vor. Diese werden zunächst in Überblickstexten in ihren wesentlichen Besonderheiten (Lage, Klima, Vegetation) vorgestellt. Auch diese Teile sind ebenfalls sehr gut durch farbig ansprechend gestaltete Karten und Graphiken veranschaulicht. Im Anschluß daran werden für jede Ökozone die repräsentativen Böden ' einschließend ihrer Bildungsbedingungen ' hervorgehoben. Es folgen auf jeweils einer Doppelseite knappe und prägnante Beschreibungen der Böden (Definition, physikalische, chemische und biologische Eigenschaften), bevor wichtige Hinweise auf Vorkommen und Verbreitung sowie Nutzung und Gefährdung gegeben werden. Informationen zu den 'Lower level units' schließen diese Textpassagen ab.
Vertieft werden diese Darstellungen für jeden aufgeführten Bodentyp durch zwei Informationsblöcke mit Hinweisen zur Profilcharakteristik und zu den bodenbildenden Prozessen. Auch hierbei ist die Veranschaulichung durch farbig gut gestaltete Graphiken und Zeichnungen besonders hervorzuheben.
'Anlaufschwierigkeiten' bei der Beurteilung der dargestellten Bodentypen haben allerdings die Leser, die nicht mit der 'World Reference Base for Soil Resources” (WRB) vertraut sind. Freilich muß man sich den Autoren (Bodenkundler der eine, Geologe der andere) anschließen, die im Vorwort die Notwendigkeit der Benutzung dieses weltweit gültigen Klassifikationssystems betonen. Um mögliche Übertragungsschwierigkeiten in andere Klassifikationssysteme zu minimieren, wird eine Zuordnung der WRB-Begriffe zu den wichtigsten anderen Klassifikationssystemen (DBG, FAO, Soil Taxonomy) vorgenommen. Darüber hinaus stellen die Autoren am Anfang des Buches Bezeichnung, Horizontfolge, Kurzcharakteristik und ökozonale Verbreitung der 30 Referenz-Bodengruppen zusammen und erleichtern das Verständnis auch durch eine kurz gefasste Erläuterung der Einheiten, Horizontfolgen, Eigenschaften und Merkmale am Ende des Buches.
Insgesamt stellt der Band somit die Böden in den Zusammenhang mit einzelnen Naturräumen in den Ökozonen. Nicht zuletzt durch die klare Darstellungsweise und die instruktiven Abbildungen kann dieses Werk deshalb all denen, die wissenschaftlich oder beruflich mit Böden zu tun haben, uneingeschränkt empfohlen werden.