Vegetationszonen der Erde

Der Autor behandelt neun Vegetationszonen nach einem konsequent durchgehaltenen Schema. Die Zonen werden klimaökologisch definiert, floristische Aspekte treten demgegenüber zurück. Auch Beziehungen zur Boden- und Tiergeographie werden weniger intensiv dargestellt. Unter den Klimafaktoren, welche die Zusammensetzung der Lebensformen und der Wuchsleistungen der Pflanzen bestimmen, wird das für das Pflanzenleben wichtigen Transeau-Verhältnis, also die Relation der mittleren Jahressummen des Niederschlags zur potenziellen Landverdunstung, herausgestellt. Dies führt über die Behandlung der für die Zone typischen Pflanzenmorphologie sowie der Lebensformen zur Analyse von Phytomasse und Primärproduktion. Besondere Aufmerksamkeit wird sodann dem oft nur randlich behandelten Verhältnis von Diversität, Störung und Regeneration zuteil. Das ökologische Wirkungsgefüge jeder Zone wird anhand von Fließdiagrammen erläutert. Ein Abschnitt zur anthropogenen Überformung der Vegetation und ihrer Gefährdung folgt. Die bisher beschriebenen Kapitel sind durch zahlreiche vom Autor entworfene Schwarz-Weiß-Abbildungen illustriert. Dort werden neben quantitativen auch halbquantitative und qualitative Aussagen nach einheitlichen Gesichtspunkten verdeutlicht. Es liegt also nicht das von manchen Lehrbüchern nur zu gut bekannte heterogene Sammelsurium zusammenkopierter Abbildungen und Tabellen vor. Daher sind die Illustrationen zu den neun Zonen direkt vergleichbar. Von diesem Schema weichen zu jeder Zone gehörende 'freie Themen', die Behandlung der drei vom Autor herausgestellten Hochgebirgszonen sowie vier Kapitel zur azonalen und extrazonalen Vegetation ab. Die im Schlußkapitel zusammengestellten schematischen Darstellungen der zonalen Differenzierung der Ökofaktoren, Störungsfaktoren und Diversitätsmerkmale erlauben einen abschließenden Überblick. 92 Farbfotografien vermitteln einen ausgezeichneten Einblick.

In der vorliegenden Arbeit wird die Fülle der Erscheinungsformen der irdischen Vegetation auf einige, klar definierte Ursachen und eindeutig charakterisierte Beziehungsgefüge zurückgeführt. Sie regt Studien zur weiteren regionalen Differenzierung an, die sich im Rahmen des vorliegenden Buches verbieten. Die vom Autor vorgelegte Systematisierung des Wissens trägt sicher dazu bei, die 'hierzulande oftmals verharrende und dadurch vernachlässigte Pflanzengeographie aufzuwerten'.