Vom Parthenon zum Pantheon
Meilensteine der antiken Architektur

Heiner Knell versteht es wie kein anderer, die Baugeschichte antiker Architekturen detailliert und interessant nachzuzeichnen. Der emeritierte Professor der Klassischen Archäologie (Technische Universität Darmstadt) schreitet mit Vom Parthenon zum Pantheon. Meilensteine der antiken Architektur im Zeitraffer die bedeutendsten Bauten der griechisch-römischen Antike ab. Er verweist im Vorwort jedoch darauf, dass es sich hier um eine rein subjektive Auswahl an antiken Monumenten handelt, die jedoch großen Anklang in der Altertumswissenschaft findet.

Beginnend im Griechenland des 5. Jahrhunderts v. Chr. führt Knell den Leser zunächst zu den Bauten der Akropolis von Athen: dem Parthenon, den Proypläen und dem Erechtheion. Danach folgen das Theater von Epidauros sowie Priene als erste geplante Stadt Griechenlands und das Heiligtum von Didyma. Aus dem römischen Bereich wurden überwiegend stadtrömische Monumente ausgewählt, von denen das Augustusforum den Anfang macht. Daraufhin folgt eine intensivere Betrachtung der Bauwerke flavischer Zeit: des Kolosseums, des Titusbogens und der Flavier-Residenz auf dem Palatin. Daran schließen sich die Trajanssäule sowie das Trajansforum an, bevor mit dem Pantheon das Werk beschlossen wird. Der „Pont du Gard“, der in der Provence befindliche Teil eines Aquädukts, gibt dabei einen Einblick in die römische Bautätigkeit in den Provinzen des Reiches.

Knells „Meilensteine“ sind eine durchaus berechtigte Auswahl, die fundiert beschrieben wurden. Der Anhang zeichnet sich durch weiterführende Literaturangaben aus, die die wesentlichen Fachpublikationen zu den besprochenen Bauwerken aufführen. Weiterhin ermöglicht ein Glossar dem Leser den Zugang zu den wichtigsten Fachwörtern in Zusammenhang mit Baugliedern etc. Schwarz-Weiß-Zeichnungen, aber auch hochwertige Farbabbildungen geben einen guten Eindruck der angeführten Bauwerke.

Kleinere „Mängel“, wie beispielsweise die etwas zu dunkel geratene Wiedergabe der Farbbilder, oder der zwischen den beiden Baukulturen befindliche Farbtafelteil, bei dem es besser gewesen wäre, den jeweiligen Tafelteil auf die Kultur folgen zu lassen, sind dabei zu vernachlässigen.

An antiker Bauforschung und archäologische Interessierte werden mit diesem Werk einen spannenden Einblick in die Architekturen erhalten, die uns auch heute noch staunend machen.