Die römische Kunst
Ein Handbuch

Wolfgang Wohlmayr lehrt als Professor für Klassische Archäologie an der Universität Salzburg und hat sich während seiner akademischen Laufbahn dem Imperium Romanum unter vielfältigen Fragestellungen gewidmet. Mit dem vorliegenden Werk „Die römische Kunst. Ein Handbuch“ wendet sich Wohlmayr einerseits an den kunstinteressierten Laien und Studienanfänger, der sich einen Überblick über die verschiedenen Kategorien und Gattungen von den Anfängen der römischen Kunst bis in die Spätantike verschaffen möchte; andererseits an den fortgeschrittenen Nutzer, dem u. a. die ausführliche Bibliografie in den Anmerkungen für weitere Forschungen dienlich ist.

Nach einem kurzen Vorwort wird der Leser bereits mit der Einleitung durch eine praxisnahe Heranführung an das Thema eingefangen. Es folgen zwölf Kapitel, die mit einer Zusammenfassung zur Entwicklung des römischen Formenkreises beschlossen werden. Der Anhang zeigt wichtige architektonische Errungenschaften wie z. B. die Mauertechniken oder auch Bauwerke wie das Pantheon im architektonischen Aufbau. Anmerkungen mit weiterführender Literatur sowie ein Glossar beschließen das Handbuch.

Jedes der interessant und präzise geschriebenen Kapitel beginnt mit einem lateinischen Zitat. Es folgt der historische Kontext, in dessen Rahmen ausgewählte Objekte aus den Bereichen Architektur, Malerei und bildender Kunst auf ihre Funktion sowie Ikonografie untersucht werden. Des Weiteren werden Veränderungen in der Stadt- und Infrastruktur aufgegriffen und wichtige Orte besprochen. Es werden auch Vergleiche zwischen den stadtrömischen und den extraurbanen bzw. provinzialrömischen Strukturen vorgenommen. Beschlossen wird jedes Kapitel mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse.

Mit dem ersten Kapitel wird zunächst in den kulturhistorischen Kontext eingeführt – über den Gründungsmythos zu den archäologischen Fakten – und es werden die grundlegenden termini technici sowie die ersten Bauformen vorgestellt. Die nachfolgenden Kapitel widmen sich nicht immer einzelnen Epochen, sondern sind verschiedenen Charakteristika der römischen Kunst untergeordnet; beispielsweise werden in „Einflüsse und Stabilisierungsprozesse“ die Geschehnisse des 3. Jh. v. Chr. besprochen, die sich auf die römische Kunst auswirkten  (Kapitel 3), während die „Wendepunkte der römischen Kunst“ durch die immer weitere Ausdehnung des Imperiums in den Mittelmeerraum und nach Norden eingeleitet wurden (Kapitel 4). Der Endpunkt der Betrachtung liegt in der Spätantike (Kapitel 12).

Wohlmayrs Handbuch bietet einen präzisen und verständlichen Überblick über die einzelnen Epochen der römischen Kunst. Es geht dabei chronologisch und anhand von übergeordneten Merkmalen vor, jedoch ohne sich zu detailliert in den einzelnen Abschnitten zu verlieren. Der gute Eindruck des Handbuchs wird durch viele hochwertige Schwarz-Weiß-Aufnahmen wichtiger römischer Denkmäler sowie durch verschiedene Pläne und Rekonstruktionszeichnungen abgerundet.